30.09.2022 Prime Content 6 minMinuten Lesedauer

Stetige Weiterbildung und viel praktische Erfahrung

Was für eine Karriere mit einer Berufs­lehre möglich ist, zeigt das Beispiel von Josef Hugen­tobler bei ETAVIS Kriegel+Schaffner.

von Prime Content
Josef Hugentobler (45) startete mit einer Lehre als Elektro­installateur ins Berufs­leben. Inzwischen ist er Abteilungs­leiter bei ETAVIS Kriegel+Schaffner. Bilder: Christian Keller

Wer nach Paradebeispielen sucht, was für eine Karriere sich in der Schweiz mit einer Berufslehre absolvieren lässt, der sollte Josef Hugentobler kennenlernen. 

1996 startete der gebürtige Arlesheimer bei der damaligen Kriegel+Schaffner seine Ausbildung als Elektroinstallateur. Heute ist er in demselben Gebäudetechnik-Unternehmen – es firmiert inzwischen unter dem Namen ETAVIS Kriegel+Schaffner – Abteilungsleiter und verantwortlich für die gesamte Logistik und den Bereich Schalteranlagenbau.

Wie gelang dieser Aufstieg vom Lernenden in eine Führungsfunktion?

«Ich war in der Jugend eher ein fauler Schüler», erzählt der 45-jährige verheiratete Familienvater beim Gespräch am ETAVIS Kriegel+Schaffner-Hauptsitz auf dem Dreispitz und lacht. «Auch die Lehre hat mir am Anfang nicht gefallen. Ab dem 2. Lehrjahr konnte ich allerdings in den Kundendienst wechseln – und ab dann hat es mir den Ärmel reingezogen».

Der Einsatz im Kundendienst bedeutete, dass Josef Hugentobler bereits als 21-jähriger junger Mann mit einem Servicefahrzeug allein unterwegs war und bei den Kunden vor Ort kleinere Montage- und Reparaturarbeiten ausführen durfte. Ein lehrreicher Abschnitt in seinem frühen Berufsleben, der auch seine Selbstständigkeit gefördert habe, wie er sich erinnert.

«Ab dem 2. Lehrjahr hat es mir den Ärmel reingezogen»: Josef Hugen­tobler in der Werk­statt von ETAVIS Kriegel+Schaffner auf dem Drei­spitz.

Eidgenössisches Meister-Diplom erworben

Allerdings sei für ihn damals festgestanden, dass er im Alter von 40 Jahren nicht mehr täglich auf der Baustelle im Einsatz stehen wolle. Deshalb bildete sich Josef Hugentobler laufend weiter und hielt sich alle Optionen offen. Auch einen Wechsel in eine völlig andere Branche schloss er nicht aus.

«Ich hatte glücklicherweise einen Vorgesetzten, der mich immer dazu motivierte, mich weiterzuentwickeln und voranzukommen. Auf diese Weise konnte ich als technischer Sacharbeiter die Bereiche Planung und Kalkulation kennenlernen und mich schliesslich zum Chefmonteur weiterbilden lassen», sagt Josef Hugentobler. 

Basel

Lernende erhalten mehr Ferien und ein Gratis-U-ABO

Fach­kräfte­mangel: Gebäude­technik-Firma ETAVIS will mit mehreren Mass­nahmen die Att­rak­tivität der Berufs­lehre steigern.

Mehr lesen

2007 machte er den «Meister» als Elektro-Installateur, was ihn beruflich erneut auf ein höheres Level brachte. Das eidgenössische Diplom ist mit dem persönlich verbrieften Recht verbunden, bis zu 20 Elektromonteure zu beschäftigen. Für die Firma mit ihren vielen Projekten und Bauvorhaben ist eine solche Qualifikation natürlich viel wert.

«Das war jedoch eine sehr intensive Zeit, weil wir gleichzeitig zwei kleine Kinder hatten und sich ein drittes ankündigte», sagt Josef Hugentobler. «Ich konnte auf meine wunderbare Frau zählen, die mir den Rücken stärkte. Ansonsten wäre es wohl schwierig geworden.»

Um Führungs­kompetenzen anzueignen, erwarb Josef Hugentobler zusätzlich das «Master of Business Administration»-Diplom.

Aus- und Weiter­bildung als Grund­wert 

Dass sich die Angestellten regelmässig weiterbilden, gehört zu den zentralen Firmenwerten von ETAVIS Kriegel+Schaffner. Im Leitbild des Unternehmens heisst es diesbezüglich: «Wir fördern ihre berufliche Weiterentwicklung, ermöglichen eine aktive Mitgestaltung und bieten ein attraktives Umfeld bezüglich Arbeitsplatz, Chancengleichheit und sozialer Sicherheit. Unser Führungsverhalten ist partnerschaftlich und lösungsorientiert.»

Für Josef Hugentobler ist das eine Einstellung, die ihm am Herzen liegt – als jemand, der nun selbst in leitender Funktion bei ETAVIS Kriegel+Schaffner tätig ist. «Wir müssen den Jungen aufzeigen, welche Möglichkeiten sie haben und ihre Talente fördern. Das ist unsere Pflicht, auch mit Blick auf die langfristige Existenzsicherung der Firma».

Die Erfahrungen aus der Zeit als Lehrling seien in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Er wisse, wie es sich anfühlt, bei kaltem Wetter auf dem Bau zu stehen und könne sich gut in die Gefühlslage der jungen Auszubildenden hineinversetzen. 

«Das Knowhow aus der Praxis hat einen hohen Stellenwert, um die Realitäten zu verstehen. Wem das fehlt, ist klar im Nachteil und droht als Theoretiker zu scheitern», hält er fest.

Aufstieg zum Abteilungs­leiter

Die diversen Weiterbildungen führten mit der Zeit zu Beförderungen. Nach mehreren Stationen als Projektleiter erhielt Josef Hugentobler 2011 aufgrund personeller Veränderungen kurzfristig die Anfrage, ob er die Abteilung «Öffentliche Verwaltungen» übernehmen wolle. 

«Am Anfang war das eine Herkulesaufgabe, ich war ausserordentlich gefordert, weil ich das Team kaum kannte. Vieles lief gut, manches aber halt auch nicht», blickt er selbstkritisch zurück. Seit 2019 ist er nun als «Business Unit»-Leiter für den Bereich Schalteranlagenbau zuständig, ausserdem verantwortet er die Gesamtlogistik von ETAVIS Kriegel+Schaffner. Sein Team produziert in erster Linie Steuer- und Energieverteiler für interne Abteilungen, aber auch für externe Kunden.

Um seine Führungsaufgaben zu prästieren und den Anforderungen im Job gerecht zu werden, drückte Josef Hugentobler 2011 nochmals die Schulbank. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur erwarb er den «Master of Business Administration» (EMBA).

«Ich verfügte zwar über viel Berufserfahrung, es fehlte mir aber die Kompetenz zum strategischen Denken. Beim EMBA-Kurs lernte ich, neue Ideen leicht verständlich auf Papier zu bringen und daraus ein brauchbares Konzept mit Businessplan zu erstellen».

Fehlende Aner­kennung für Berufs­lehre

Angesichts seines eigenen Werdegangs ist es für Josef Hugentobler schwer nachvollziehbar, weshalb die Berufslehre in vielen Landesregionen nach wie vor mit Imageproblemen kämpft. Er hat den Eindruck, dass handwerkliche Berufsfelder in den letzten Jahren eine gesellschaftliche Herabstufung erfahren haben.

«Dass der akademische Weg nach wie vor einen höheren Stellenwert geniesst, ist völlig unberechtigt. Mit einer Lehre stehen den jungen Arbeitnehmern in der heutigen Zeit alle Türen offen. Aber es ist klar: Ab acht Uhr morgens bis fünf Uhr abends zu arbeiten, das ist anstrengend».

Für Josef Hugentobler stehen nebst den Eltern insbesondere die Lehrer und Lehrerinnen in der Pflicht zur Aufklärung. Sie sollten in den Schulklassen früh die Perspektiven aufzeigen, welche die Berufslehre eröffnet. 

Gefordert seien aber auch die Firmen. «Bei ETAVIS Kriegel+Schaffner unternehmen wir grosse Anstrengungen, den jungen Menschen eine exzellente Aus- und Weiterbildung zu bieten, die gute Voraussetzungen für ihre berufliche Zukunft schaffen.»

Mehr zur Ausbildung bei ETAVIS Kriegel+Schaffner gibt es hier:
Weitere Informationen

Prime Content

Dieser Beitrag wurde von Prime Content in Zusammenarbeit mit ETAVIS Kriegel+Schaffner erstellt. Mehr über Prime Content erfahren Sie hier.

 zurück