02.12.2022 Rehab Basel 4 minMinuten Lesedauer

Nachhaltiger waschen mit dem Rehab Basel

Die Spezialklinik hat ihre Wäscherei stark ausgebaut. Dadurch konnten die Kosten gesenkt und die Halt­bar­keit der Textilien gesteigert werden.

700 Kilo Spital­kleidung pro Tag: Anna Maria Briatico (in schwarz) mit ihrem Team in der auge­bauten Rehab Basel-Wäscherei. Bild Pino Covino

Wer Anna Maria Briatico in ihrem Berufsalltag begleitet, ist zackig unterwegs. Die gebürtige Italienerin leitet beim Rehab Basel die Bereiche Hauswirtschaft und Wäscherei – ein anspruchsvoller Job, der einen ständig auf Trab hält und die Fähigkeit zum Multitasking voraussetzt. Während das Telefon läutet, gilt es zeitgleich im Gespräch mit Mitarbeitenden Entscheide zu fällen. 

Wir treffen Anna Maria Briatico, um mehr zu erfahren über die hochmoderne Wäscherei, die das Rehab Basel vor einem Jahr umgebaut hat. Seither werden der Grossteil der schmutzigen Berufskleidung sowie die restliche Spitalwäsche – pro Tag fallen rund 700 Kilo an – nicht mehr von einer externen Firma gereinigt, sondern in der hauseigenen Wäscherei.

«Für unseren Betrieb haben sich durch den Systemwechsel zahlreiche Vorteile ergeben», erklärt Briatico, nachdem wir die Treppe ins Untergeschoss hinuntergestiegen sind und den Wäschereibereich betreten haben. Dieser teilt sich auf in zwei Räume: Es gibt eine Unreinzone – in dieser befinden wir uns – sowie die Reinzone.

Hochmoderne Wasch­maschinen ermöglichen eine längere Halt­barkeit der Textilien. Bild: Pino Covino

Schonende Wasch­gänge, längere Halt­bar­keit

Briatico bilanziert: «Mit dem Ausbau unserer Wäscherei konnten wir einerseits die Effizienz steigern und die Kosten um die Hälfte senken. Gleichzeitig sind wir in der Lage, nun viel mehr Einfluss zu nehmen auf die Waschqualität sowie auf Aspekte der Nachhaltigkeit». 

Die neuen Anlagen seien auf den ressourcenschonenden Wasser- und Energieverbrauch getrimmt. Ausserdem stammten die verwendeten Waschmittel wie auch die Geräte allesamt aus der Schweiz, ebenso die Berufskleider. 

Die detaillierte Kontrolle zahle sich aus, weil die Haltbarkeit der Textilien mit schonenden Waschgängen erhöht werden könne, sagt Briatico.

«Die Lebensdauer der Berufswäsche ist markant gestiegen. Das sieht man beispielsweise bei den T-Shirts, die üblicherweise eine Lebensdauer von einem Jahr haben. Unsere neue Wäscherei ist jetzt seit gut einem Jahr in Betrieb, und die T-Shirts fühlen sich immer noch wie neu an». 

Den präzisen Überblick hat Briatico, die eine höhere Berufsbildung als Facility Managerin abgeschlossen hat, weil jedes einzelne Kleidungsstück mit einem QR-Code versehen ist. Dadurch lässt sich feststellen, wie oft es schon gewaschen wurde. Bis indes all die 8'000 Hosen, T-Shirts oder Kittel in der Datenbank registriert waren, habe es einen Moment gedauert, sagt Briatico schmunzelnd.

Jedes Kleidungs­stück wird mit einem QR-Code versehen. So kann über­prüft werden, wie oft es schon gewaschen wurde. Bild: Pino Covino

Hohe Hygiene-Standards dank Schleusen-Prinzip

Gewaschen wird im Rehab Basel von sechs Uhr morgens bis um 17 Uhr abends. Ein zusätzlicher Waschgang, automatisiert und ohne Anwesenheit des Personals, findet jeweils nachts statt.

Wir stehen inzwischen vor zwei sogenannten Durchlade-Waschschleuder-Maschinen. Diese verfügen über ein Fassungsvermögen von je 35 Kilogramm. Der Begriff «Durchlade» rührt daher, dass die Waschbehälter auch in der angrenzenden Reinzone bedient und geöffnet werden können.

«Das ist aus Hygienegründen sehr wichtig», erklärt Briatico. «In der Schmutzzone schieben wir die Schmutzwäsche rein, nach dem Waschgang nehmen wir die saubere Wäsche in der Reinzone wieder heraus. Auf diese Weise werden Verunreinigungen verhindert.» 

Die beiden anderen Waschmaschinen sind deutlich kleiner. Ihre Volumen liegen bei 8 und 13 Kilo. Nach den Waschgängen wird die saubere Kleidung in eine sogenannte Wagen-Schleuse gelegt: Diese ist mit dem Trockenraum verbunden und stellt sicher, dass der Wäschetransport ebenfalls unter Einhaltung der strengen Hygiene-Vorschriften erfolgt. 

Jedes T-Shirt hat seinen Platz: Die Kleider werden nach Grösse, Farbe und Gebrauch sortiert. Bild: Pino Covino

Rücken­schonende Arbeits­plätze

Die meiste Arbeit fällt nach dem eigentlichen Waschprozess an. Im Trockenraum, wo uns Briatico nun hinführt und uns zwei Mitarbeiterinnen freundlich begrüssen, riecht es wunderbar nach frisch gewaschener Kleidung. In diesem Abschnitt werden die Textilien, wie es die Raumbezeichnung bereits vorwegnimmt, getrocknet, geglättet und für die Kleiderausgabe vorbereitet. 

Die fünf Tumbler laufen zum Zeitpunkt unseres Rundgangs alle auf Hochtouren. In den Trockenschränken hängen einige Kleidungsstücke. «Damit wir den Arbeitsaufwand bewältigen können, wurde das Team der Wäscherei aufgestockt. Zuvor arbeitete hier bloss eine Person», sagt Briatico.

Sie verweist auf die ergonomischen Fussmatten am Boden sowie die höherverstellbaren Tische, auf denen die Spitalkleider von den Mitarbeitenden geglättet und gefaltet werden. «Beim Umbau war es mir sehr wichtig, dass wir mit diversen präventiven Massnahmen den die Rücken des Personals schonen». Briatico spricht aus Erfahrung: Vor 23 Jahren, am Anfang ihrer Berufskarriere, war sie selbst in der Hauswirtschaft angestellt.

Noch sind nicht alle Konfigurationen in der aufgerüsteten Rehab Basel-Wäscherei umgesetzt. Dieser Prozess soll bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. Doch bereits jetzt bekommt Briatico Anfragen für Besichtigungen. So haben sich unlängst Delegationen mehrerer grosser Spitäler das Wäscherei-Konzept demonstrieren lassen.

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