24.10.2023 Prime Content 4 minMinuten Lesedauer

Flexibler arbeiten – neu auch in der Elektro-Branche

Die Basler ETAVIS Kriegel+Schaffner AG führt ein neues Arbeits­zeiten-Modell ein und bricht mit einer alten Tradition.

von Prime Content
Die junge Generation in der Elektro-Branche freut sich über flexible Arbeitszeiten. Bild: ETAVIS Kriegel+Schaffner AG

Jahrzehnte lang begann jeder Arbeitstag für die Mitarbeitenden der Elektro-Branche um Punkt sieben Uhr am Morgen. Jetzt bricht die ETAVIS Kriegel+Schaffner AG mit dieser Tradition. Das Basler Unternehmen setzt seit Juni auf flexible Arbeitszeiten und erfüllt damit einen Wunsch der jungen Generation.

Es ist in jüngerer Zeit bereits die zweite grosse Veränderung bei ETAVIS. Auf das neue Lehrjahr hin erhielten die Lernenden eine Woche mehr Ferien und das U-Abo zugesprochen.

Inzwischen gehen die Verantwortlichen bei ETAVIS Kriegel+Schaffner AG als zeitgemässer Arbeitgeber noch einen Schritt weiter: Seit diesem Sommer geniessen die Arbeitnehmenden Mitspracherecht und Einflussmöglichkeiten bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeit, ohne das Pensum zu reduzieren. Die Arbeitsstunden werden flexibel auf die Woche aufgeteilt. Ein Novum in der Elektro-Branche.

Personal­leiter Gian Flütsch (l.), Leiter ETAVIS Region Nord Andreas Fiechter (Mitte) und Bau­leiter Thomas Hammer setzten die Flexibili­sierung tat­kräftig um. Bild: Yannik Schmöller

Bedürfnis der jungen Generation

«Immer wenn ich auf der Baustelle war, kamen die Jungen mit dem Flexibilisierungs-Wunsch zu mir», sagt Leiter ETAVIS Region Nord Andreas Fiechter beim Treffen am Hauptsitz in Basel. «Für die jüngere Generation ist die Flexibilisierung ein Grundbedürfnis», ergänzt Personalleiter Gian Flütsch.

Anders sah es hingegen bei den Alteingesessenen aus. «Für die langjährigen Mitarbeiter war in der Bau-Branche Arbeitsbeginn um 7 Uhr über Jahrzehnte ein Muss. Sie hatten weniger Interesse an einer Veränderung», sagt Flütsch. Um allen Mitarbeitenden die nötige Zeit zu geben, sich an die Flexibilisierung zu gewöhnen, fand die Umsetzung fliessend statt.

Einer der ersten Mitarbeiter, der das neue Modell umsetzt, ist der 39-jährige Thomas Hammer. Er arbeitet seit elf Jahren bei ETAVIS Kriegel+Schaffner AG und amtet seit 2013 als Bauleiter. Je nach Auftrag führt er ein Team zwischen 12 und 25 Personen, mit durchschnittlich drei Lernenden.

Der 39-jährige Bauleiter Thomas Hammer setzte als einer der ersten Angestellten die Flexibilisierung um. Bild: Yannik Schmöller

Vorteil für alle

Hammer bestätigt das «dringende Bedürfnis» nach einer Flexibilisierung bei den Mitarbeitenden. Er selbst profitiere auch davon und arbeite noch 4.5 Tage die Woche. Am Freitagmittag beginnt für ihn jeweils das Wochenende. «So habe ich mehr Zeit für die Familie», sagt Thomas Hammer.

Viele seiner Kollegen machen es ihm gleich oder arbeiten sogar nur noch vier Tage die Woche. Die meisten Grenzgänger möchten hingegen nur ihren Arbeitsbeginn nach vorne verschieben, um so den Verkehrsstau zu umgehen. 

Die Flexibilisierung hatte einen positiven Einfluss auf das Team: «Die Motivation der Mitarbeitenden ist eine andere, weil sie sich im Entscheidungsprozess auf Augenhöhe einbringen können», sagt Hammer.

Aber auch den Kunden gegenüber bringt es Vorteile. Deren Wünsche können ohne lange Diskussionen und langen Mailverkehr berücksichtigt werden. «Das ist sehr angenehm», so Hammer. Die Organisation vereinfache sich dadurch beträchtlich.

Bei der Mitarbeiterplanung wird es hingegen aufwändiger. «Ich muss bei der Zeitplanung auf mehr Faktoren achten», sagt Hammer und fügt an: «Nach den ersten Wochen kehrte Routine ein und ich weiss nun ziemlich genau, wer wann und wie arbeiten möchte.» Neue Anpassungen würden kaum mehr gewünscht.

Bild: ETAVIS Kriegel+Schaffner

Langer Prozess der Umsetzung

Auch der Arbeitgeber sieht nur Vorteile. «Die Mitarbeitenden sind zufriedener und motivierter. Zudem sind wir unseren Kunden gegenüber flexibler», sagt Fiechter. Vor allem aber sei das klassische Arbeitszeiten-Modell von 7 Uhr bis 16.15 Uhr «veraltet und nicht mehr zeitgemäss».

Fiechter nennt ein Beispiel: «Heutzutage sind die meisten Baustellen am Freitagnachmittag bereits verweist, da arbeiten noch die wenigsten Firmen. In der Westschweiz sind sie uns da einen Schritt voraus.» Vom französischsprachigen Teil der Schweiz schwappte auch die Idee auf die Deutschschweizer ETAVIS über. 

Dabei regten sich anfangs einige Widerstände aus dem «alteingessesenen Lager». Diese Einwände sind aber inzwischen Geschichte. «Einige mussten die Veränderung zuerst erleben, um deren Vorteile zu erkennen», sagt Personalleiter Flütsch. Andreas Fiechter hält fest: «Wir sind ein moderner Arbeitgeber und möchten mit gutem Beispiel vorangehen. Diesen Anspruch haben wir mit der Flexibilisierung der Arbeitszeiten unter Beweis gestellt.»

Weitere Beiträge

Prime Content

Dieser Beitrag wurde von Prime Content in Zusammenarbeit mit ETAVIS Kriegel+Schaffner erstellt. Mehr über Prime Content erfahren Sie hier.

 zurück