«LSD-assistierte Therapien können Angst lindern»
Christopher Böhlke vom Unispital Basel hat untersucht, ob solche Therapien todkranken Menschen helfen können.
Noch immer haftet dem Stoff Lysergsäurediäthylamid, kurz: LSD, der Ruf einer Freizeitdroge oder esoterischen Kitsches an. Der Basler Erfinder Albert Hofmann nannte den Stoff sein «Sorgenkind».
Der Basler Palliativmediziner Christopher Böhlke sieht darin hingegen eine grosse Chance, unter Zuhilfenahme von LSD und anderen psychoaktiven Stoffen wie Psilocybin in einem therapeutischen Setting erhebliche therapeutische Erfolge erzielen zu können. Böhlke forscht am Universitätsspital Basel an neuen Wegen der Palliativversorgung.
Interesse der Pharmaindustrie
2023 publizierte die Basler Forschungsgruppe um Friederike Holze und Matthias Liechti am Unispital eine Studie, die untersuchte, ob LSD-assistierte Therapien bei Patienten mit lebensbedrohlicher Krankheit und einer Angsterkrankung therapeutisch wirksam sind.
Die Ergebnisse waren vielversprechend. Eine kürzlich publizierte Metaanalyse von einem Forschungsteam um Böhlke hat nun mehrere Studien zu LSD und dem Magic-Mushroom-Wirkstoff Psilocybin ausgewertet. Sie bekräftigt im Wesentlichen die Ergebnisse der Basler Studie.
Im Unibâle-Podcast spricht Böhlke über die Art und Weise des therapeutischen Einsatzes, über das Interesse der Pharmaindustrie an LSD-assistierten Therapien, über die behördlichen Erfordernisse in der Arbeit mit der nach wie vor illegalen Substanz und über die Effekte, die eine solche Therapie auslösen kann.
Dabei macht er zweierlei klar: Die Nutzung von LSD kann enorm viel bei Patienten auslösen, indem zum Beispiel traumatische Erfahrungen aufgedeckt werden. Eine Therapie muss deshalb unter fachlicher Betreuung durchgeführt werden und kann dann psychisches Leid lindern helfen.
Das ist UniBâle, der Wissenschaftspodcast auf Prime News. Das Gespräch moderiert Redaktionsleiter Claude Bühler.
«UniBâle» ist eine Kooperation zwischen Prime News und der Universität Basel und wird präsentiert von Interpharma.
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