12.02.2025 Basel 4 minMinuten Lesedauer

Pferdesport der Spitzenklasse in der St. Jakobshalle

Die Weltcup­finals bieten Wett­bewerbe in der Dressur, im Spring­reiten und im Volti­gieren. Mit dabei ist auch der Tier­schutz.

Raphael Netz bei der Dressur auf Dieudonne am CHI in Basel vom vergangenen Januar. Bild: CHI Classics Basel/Katja Stuppia

Kurz und knapp

  • Vom 2. bis 6. April finden in Basel die Weltcupfinals im Pferdesport statt, mit den besten Athleten in Springen, Dressur und Voltigieren. Steve Guerdat kämpft um die Qualifikation.
  • Die Veranstaltung ist ein bedeutender Höhepunkt im Pferdesport und wird von internationalen Spitzenreiterinnen und Spitzenreitern wie Isabell Werth als wichtiger Zuschauermagnet angesehen.
  • Neu bei den Weltcupfinals ist die Initiative «R-Haltenswert», die sich für den Schutz von Pferden einsetzt und Tierquälerei im Pferdesport bekämpfen will.

Den Auftakt zu den internationalen Grossevents, welche dieses Jahr in Basel stattfinden, machen dieses Frühjahr die Weltcupfinals im Pferdesport. Die 90 besten Athletinnen und Athleten im Springen, der Dressur sowie im Voltigieren werden zwischen dem 2. und 6. April in der St. Jakobshalle bei ihrer Arbeit mit den Huftieren zu beobachten sein.

Wie der Präsident des Organisationskommitees des Fei-World-Cup am Dienstag vor Medien in Räumlichkeiten der Firma Straumann beim Bahnhof erklärte, seien nicht nur die Besten aus Europa, sondern auch aus Nord- und Südamerika, aus Afrika, Asien sowie Australien am Start. Andy Kistler: «Wir dürfen uns auf ein exquisites Teilnehmerfeld freuen und auch junge Reiterinnen und Reiter haben die Chance, teilzunehmen.»

Noch in der Schwebe steht die Teilnahme des Schweizer Spitzenspringreiters Steve Guerdat. Der Olympiasieger von 2012 konnte die Weltcupfinals in der Vergangenheit bereits dreimal für sich entscheiden. Nun muss sich der Jurassier allerdings mit seiner letzten Chance im Turnier von Göteborg von nächster Woche die Qualifikation für Basel erarbeiten.

Guerdat sagte dazu an der Medienkonferenz: «Weil ich für Basel noch nicht qualifiziert bin, schlafe ich aktuell nicht so gut. Ich muss in Göteborg mein Bestes geben, um an den Weltcupfinals mit dabei sein zu können.»

Angesprochen darauf, wie er über seine drei Titel an den Weltcupfinals im 2015, 2016 und 2019 denke, sagte Guerdat: «Darüber muss ich oft sprechen. Allerdings hätte ich die Finals eigentlich schon fünfmal gewinnen müssen.»

Dieser Jahreshöhepunkt für die Springreiterinnen und Springreiter bedeuteten dem 42-Jährigen sehr viel und dieser Anlass habe ihn schon als Kind angetrieben und für den Pferdesport motiviert. Guerdat: «Ich möchte diesen Wettbewerb nochmals gewinnen.» Ob sich dieser Traum in Basel für den Westschweizer erfüllen wird, werden die kommenden Tage zeigen.  

«Perfekte Be­ding­ungen für den Pferde­sport»

Ob mit oder ohne Guerdat: Mit Martin Fuchs ist ein Schweizer Springreiter dabei, der den Weltcupfinal 2022 gewonnen hat.

Neben den Springreiterinnen und Springreitern tragen auch die Dressurreiterinnen und -reiter sowie die Voltigiererinnen und Voltigierer an dem fünftägigen Anlass ihre Wettbewerbe aus. Seitens Dressurreiterinnen gab an dem Medienanlass Isabell Werth Antworten.

Die achtfache Goldmedaillengewinnerin an Olympischen Spielen erklärte, dass sich das Dressurreiten an den Weltcupfinals in den letzten Jahren stark entwickelt und zu einem Zuschauermagneten geworden sei. Werth: «Das hat im Dressurreiten zwar etwas länger gedauert als im Springreiten. Aber vom Publikum her ist ein Auftritt an den Finals heute sehr elektrisierend, vergleichbar mit der Stimmung in einem Fussballstadion.»

Moderator Arnaud Petit im Gespräch mit Dressurreiterin Isabell Werth und Springreiter Steve Guerdat. Bild: Martin Regenass

Gerichtet an die Organisatoren der Weltcupfinals um Thomas Straumann, Andy Kistler und Christoph Socin, die auch die Longines CHI Classics Basel organisieren, sagte die Deutsche Werth: «Basel bietet für den Pferdesport perfekte Bedingungen und eine Top-Show. Die Ställe sind gross und mit einem guten Heizsystem ausgerüstet.»

Zudem, so die Deutsche, hätte sie im Dressurreiten in Basel am CHI während der letzten drei Jahre eine grosse Entwicklung erlebt und es gebe am CHI ein höheres Preisgeld in den verschiedenen Kategorien zu gewinnen als an anderen Wettbewerben. Für die Finalwettbewerbe in den drei Disziplinen beträgt das Preisgeld im April insgesamt 1,63 Millionen Euro.     

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Programm für Tier­schutz feiert Premiere

Eine Premiere an Weltcupfinals erlebt das Projekt «R-Haltenswert». Diese Initiative zum Schutz von Pferden haben die Deutschen Victoria Auracher und André Hascher ins Leben gerufen. Wie Hascher an der Medienkonferenz gegenüber Prime News erklärt, habe der Pferdesport und allgemein die Pferdebranche «ein Problem» im Umgang mit den Tieren.

«Es gibt eine Gruppe von Leuten, die unter dem Druck von Sponsoren das Wohl der Pferde vergessen», sagt Hascher. So würden vor allem via Social-Media-Kanäle immer wieder Fälle bekannt von «rüden Trainingsmethoden» oder von Pferden die mit der «Gerte geschlagen» oder mit «Sporen malträtiert» würden.

André Hascher ist Pferdeanwalt und hat die Initiative «R-Haltenswert» ins Leben gerufen. Sie setzt sich für das Tierwohl im Pferdesport ein. Bild: Martin Regenass

Zwar seien solche Methoden zur Steigerung des Gehorsams und der Leistung nicht neu. Allerdings, so Hascher, müssten die Impulse für eine Verbannung solcher Quälmethoden aus der Branche selber kommen.

«Wir wollen mit unserer Inititative die Tierhalter und Spitzensportler auffordern, mitzumachen. Dabei geht es nicht darum, auf die schwarzen Schafe in der Branche zu zeigen, sondern darum, sie einzuladen, konstruktive Gespräche zu suchen und sie dazu zu bewegen, ihre Fehler zu verbessern», sagt Hascher. Dem Pferdeanwalt und Vorsitzenden des Zuchtverbands Deutscher Pferde liege viel an «Fairness und Harmonie» im Umgang mit den Tieren.

An den Weltcupfinals tritt die Initiative «R-Haltenswert» zum ersten Mal in Erscheinung. Dies auch auf Wunsch von Thomas Straumann. Der Vorsitzende der Weltcupfinals 2025 in Basel sagt: «Wir dulden während des Wettbewerbs kein Fehlverhalten von Reiterinnen und Reitern gegenüber ihren Pferden. Wir werden da ein genaues Auge darauf haben und Missbräuche werden bestraft.»

Lesen Sie am Mittwoch mehr dazu im Interview mit Thomas Straumann.

Tickets und das Programm finden Sie unter: www.basel2025.com 

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Martin Regenass

Martin Regenass

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