Zwei junge Floristinnen zwischen Rosen und Realität
Lisa Hollenstein und Quirina Casanova erzählen von ihrer Ausbildung beim Traditionsbetrieb Blumen Au Bouquet.

Im Au Bouquet Blumengeschäft herrscht geschäftiges Treiben. Zwischen Rosen, Disteln und Eukalyptusblättern schwirren Lisa Hollenstein und Quirina Casanova hin und her. Die beiden 15-Jährigen sind im ersten Lehrjahr als Floristinnen – und mitten im Alltag eines Berufs, der nach Romantik klingt, aber harte Arbeit bedeutet. Früh aufstehen, Kunden bedienen, putzen, Sträusse binden.
Zwei Wege, ein Beruf
Lisa Hollenstein kommt aus Kaiseraugst, Quirina Casanova aus Stein. Beide sind eher zufällig bei der Floristik gelandet, als es um die Berufswahl ging. «Ich habe einige Berufe ausprobiert», erzählt Hollenstein im Gespräch mit Prime News. «War dann aber schliesslich von der Floristik überzeugt.»
Casanova habe in der Schule einen Vortrag über ihren Traumjob machen müssen, hatte zu diesem Zeitpunkt aber keinen. «Ich habe mich für die Floristik entschieden. Da ich den Beruf aber nicht kannte, habe ich gedacht, ich gehe erst eine Woche schnuppern.» Dabei habe sie gemerkt, dass der Beruf zu ihr passe.

Seit August arbeiten sie bei Blumen Au Bouquet in Basel. Der Traditionsbetrieb ist für seine kreativen Arrangements und hochwertige Qualität bekannt. Sowohl Hollenstein als auch Casanova waren nach der Schnupperzeit von dem Betrieb überzeugt:
«Wir können hier alles lernen. Arrangements für Hochzeiten und Beerdigungen, aber auch Abo-Bestellungen, die jede Woche geliefert werden», sagt Lisa Hollenstein stolz. Für Quirina Casanova war vor allem die Teamchemie wichtig. «Die Mitarbeiterinnen sind hier alle sehr nett. Das hat für mich gleich gepasst.»
Aktuell dürfen die beiden bei zwei Diensten mithelfen. Beim Speditionsdienst, der bereits um sieben Uhr beginnt, werden Blumensträusse und -gestecke verpackt, um ausgeliefert zu werden, Eimer gewaschen und Lieferungen vorbereitet. Beim Produktionsdienst dürfen die beiden mithelfen, die Sträusse und Gestecke für den Laden zu produzieren.
Montags steht die Berufsschule auf dem Plan, in der sie Dinge wie Pflanzenkunde und Straussgestaltung lernen. «Es ist anspruchsvoll, weil alles an einem Tag ist», sagt Casanova. Da können auch schon einmal vier Tests an einem Tag anfallen. Auch lernen die beiden bereits, wie sie vor Kundinnen und Kunden richtig auftreten. Das sei aber im Laden noch kein Thema, das komme erst im nächsten Semester.
Ein Chef, der auf Charakter schaut
Für Geschäftsführer Andreas Bertschmann ist Ausbildung mehr als nur Fachwissen. «Wir suchen Lernende, die ins Team passen», sagt er. «Am wichtigsten ist mir, dass ich bei ihnen spüre: ‹Ich will das wirklich machen›.»
Er achte weniger auf Schulnoten, mehr auf Haltung: Mitdenken, Pünktlichkeit, Interesse. «Die Abwesenheiten in der Schule, entschuldigt und unentschuldigt, sagen mir mehr über den Charakter als eine Fünf in Mathe.» Der Traditionsbetrieb bildet seit dessen Bestehen aus. Daher weiss Bertschmann auch, wie sehr sich junge Menschen in drei Jahren Ausbildung verändern. «Wenn du sie beim Eintritt und dann wieder beim Austritt siehst – das ist immer wieder erstaunlich zu beobachten.»

Blumen, Farben und Stil
Trotz Routine ist Floristik für Hollenstein und Casanova vor allem eines: Kreativität mit Struktur. «Ich liebe Pink und Polyantha-Rosen», sagt Lisa Hollenstein. «Die sind so vielseitig. Sowohl in Sträussen, Kränzen oder getrocknet.» Quirina Casanova schwärmt: «Ich mag Färberdisteln. Das sind kleine Bälle, aus denen Haare herauskommen – ein absoluter Blickfang!»
«Wir sind meistens frei in der Produktion», erklärt Hollenstein. «Oft heisst es auch einfach: Holt euch oben im Laden die Materialien, die ihr braucht und gestaltet daraus etwas.» Inspiration holen sie sich bei anderen Floristinnen oder auf der Bilderplattform Pinterest.
«Ich habe meist eine Vision im Kopf», sagt Casanova. «Aber ich brauche oft jemanden, der mir sagt: Ja, das passt so.» Der Anfang falle ihr oft noch schwer und sie brauche ab und zu noch etwas Starthilfe.
Die Umstellung von der Schule auf die Lehre sei für beide aus unterschiedlichen Gründen noch eine Herausforderung. Während Quirina Casanova das frühe Aufstehen oftmals noch schwerfalle – sie wohnt noch zu Hause und muss nach Basel pendeln – sei es für Lisa Hollenstein gar nicht so einfach, Arbeit, Lernen, Freunde treffen und Hobbies unter einen Hut zu bringen. Sie wisse, sie müsse bei ihren Hobbies etwas kürzertreten, schaffe es aber aktuell noch nicht, sich von etwas zu trennen. «Darunter leidet manchmal der Schlaf», sagt sie etwas betroffen.

Träume in Farbe
Auch wenn die Ausbildung gerade erst begonnen hat, träumt Lisa Hollenstein von einem eigenen kleinen Blumenladen. Mit einem Team, das sie führen kann und welches ihr Flexibilität verschafft. Quirina Casanova zieht es nach ein paar Jahren Floristik vielleicht einmal in eine ganz andere Richtung: Etwas, «wo ich Menschen helfen oder die Welt sehen kann.» Wie etwa Rettungsdienst oder Flugbegleitung.
Bis dahin heisst es aber erstmal: früh aufstehen, Eimer putzen und Sträusse binden.
Floristik aus Leidenschaft
Blumen Au Bouquet
Elisabethenstrasse 15, 4010 Basel
Tel.: +41 61 272 47 24
Dieser Beitrag wurde von Prime Content im Auftrag von Blumen Au Bouquet erstellt. Mehr über Prime Content erfahren Sie hier.