07.12.2018 News aus der Region

«Kleinliche Suggestiv­fragen»: Franziska Schutzbach sagt Interview ab

Kritische Auseinander­setzung unerwünscht: Verlag der Basler Gender­forscherin macht bei Prime News Rück­zieher.

Schutzbachs Absage: Fragen von Prime News würden am «eigentlichen Thema vorbeiführen», schreibt der Verlag. Bild: Youtube/Heinrich-Böll-Stiftung

Gerne hätte Prime News am Sonntag einen Auszug aus dem soeben erschienenen Buch «Die Rhetorik der Rechten» der Basler Soziologin und Genderforscherin Franziska Schutzbach publiziert. Eine Zusage seitens des Xanthippe-Verlags lag vor. Ebenso hatte Schutzbach eingewilligt, analog zum Buchauszug einige Fragen zu beantworten.

Diese Fragen, welche Prime News-Journalistin Katrin Hauser vorgängig einreichte, sind aber offensichtlich nicht nach dem Gusto der Autorin und des Verlags.

Am Freitagmorgen erreichte uns von der Verlegerin des Xanthippe Verlags, Frau Dr. Yvonne-Denise Köchli, die folgende E-Mail:

Sehr geehrte Frau Hauser

Meine Autorin Franziska Schutzbach hat sich auf eine spannende Auseinandersetzung mit ihrem Buch gefreut. Aber mit diesen kleinlichen Suggestivfragen wird das nichts. Sie führen am eigentlichen Thema vorbei und tangieren Themenbereiche, die eine ganze Abhandlung erfordern würden.
Wir verzichten deshalb auf den Vorabdruck und das geplante Interview.

Freundlichst 
Y.-D. Köchli

Und das waren die Fragen, die Katrin Hauser der Buchautorin Franziska Schutzbach stellen wollte:

- In Ihrem Buch schreiben Sie viel über die ausgeklügelten Verführungsstrategien der SVP. Wenn Sie ganz ehrlich sind: Würden Sie gewissen Exponenten dieser Partei den Mund verbieten, wenn Sie es könnten?

- Eine typische SVP-Strategie sei es beispielsweise, das «einfache Volk» gegen «die Eliten» auszuspielen. Vielleicht ist es aber auch so, dass die SVP die Sorgen dieser Personen ganz einfach besser versteht als andere Parteien. Was denken Sie, beschäftigt das «einfache Volk»? Was sind die Probleme eines Handwerkers, der vielleicht Familienvater ist und nicht studiert hat?

- Sie halten Rechtsextremismus für gefährlicher als Linksextremismus. Tatsächlich traten in Basel aber Linksextreme kürzlich bei der PNOS-Demonstration weitaus gewaltbereiter auf als Rechtsextreme. Verurteilen Sie linke Chaoten ebenfalls?

- In Merkmal 18 beschreiben Sie, wie Rechtspopulisten den Feminismus zu einem Reizwort verzerren. In Merkmal 19 wiederum, wie sie den Feminismus für sich pachten, um ihn als Waffe gegen Muslime einzusetzen. Ist das nicht widersprüchlich? 

- In Merkmal 19 schreiben Sie «Man befürwortet die Gleichheit der Geschlechter, um sich von «rückständigen MigrantInnen» zu distanzieren ...» Diese Wortwahl hat mich erstaunt. Sind Sie als Feministin nicht gegen einen Gebrauch des Pronomen «man», da es ein Zugeständnis an die männlich dominierte Sprache symbolisiert?

Die Prime News-Leserschaft möge sich über diesen Vorgang ihr eigenes Urteil bilden. (ck)

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