Aktivistinnen bewerfen Kunstmuseum mit Wasserballonen
Am Samstag kam es zu einer Demo, weil das Kunstmuseum zwei Mitarbeiterinnen entliess, nachdem sie am Frauenstreik teilgenommen hatten.
Am Samstagnachmittag fanden sich einige Aktivisten vor dem Kunstmuseum zusammen. Mit Schildern und Wasserballonen bewaffnet, versperrten sie teilweise den Eingang.
Die Wasserballone wurden an die graue Fassade geworfen, wo sie zerplatzten. Gleichzeitig riefen die Demonstrierenden Sprüche wie «14. Juni ist aller Tage, dies ist eine Kampfansage». Einige hatten Schilder mit dabei und in der Mitte lag ein grosses Banner, welches schlussendlich auf der Statue «Die Bürger von Calais» von Auguste Rodin beim Kunstmuseum zurückgelassen wurde.
Zu der kleinen Kundgebung hat die fristlose Kündigung zweier Mitarbeiterinnen des Kunstmuseums Mitte Woche geführt. Wie das SRF Regionaljournal am Freitag berichtete, wurden die beiden Frauen per sofort freigestellt, weil sie am 14. Juni am Frauenstreik teilgenommen hatten.
Kurzerhand erstellte jemand auf Facebook den Event «Keine* darf entlassen werden».
«Wir stehen nicht nur an einem Tag zusammen!», heisst es in der Veranstaltungs-Beschreibung. «Kommt zum Kunstmuseum. Lassen wir unsere Freund*innen nicht allein.»
Diesem Aufruf folgten einige dutzend Menschen. Trotz der relativ spontanen Aktion erschienen sie mit verschiedensten Schildern. «Gleichstellung ist keine Kunst» hiess es auf einem, «Hier verstaubt nicht nur Kunst, sondern auch Respekt», auf einem anderen.
Zusätzlich wurde eine Online-Petition gestartet. Bis am Samstagabend haben sie bereits 1'141 Leute unterschrieben. Ziel der Petition ist es, dass die Kündigungen zurückgenommen werden.
Wie es zu den fristlosen Kündigungen gekommen ist, ist indes nicht ganz klar. Wird doch die Ausgangslage von beiden Seiten sehr verschieden dargestellt.
Die beiden Frauen sagten gegenüber dem Regionaljournal, sie seien erst an den Frauenstreik gegangen, nachdem sie dies mit dem verantwortlichen Tagesschichtleiter der Aufsicht abgesprochen hatten. Ihren Aussagen zufolge, sei es ihm gelungen umzudisponieren und ihre Schichten zu decken.
Kunstmuseum-Marketingleiter Wolfgang Geise dementiert hingegen diese Darstellung der Dinge. Zwar haben die Mitarbeiterinnen den Tagesschichtleiter informiert, dieser habe jedoch nicht umdisponieren können und dies auch nicht gesagt, wie es die beiden Frauen behaupten.
Zur Kündigung kam es schliesslich, weil sich die beiden Mitarbeiterinnen noch in der Probezeit befanden. «Wir haben das Vertrauen in sie verloren», sagte Geise dem Regionaljournal.
Das grosse Banner an der heutigen Aktion schien eine Anspielung auf diese Aussage gewesen zu sein. Auf diesem stand geschrieben: «Vertrauen nachhaltig gestört – Kunstmuseum Basel.» (as)
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