«Mir geht es um alle Menschen»: Schneeberger startet Wahlkampf
Baselbieter FDP-Exponentin will mit wirtschaftsfreundlicher Haltung und Bodenständigkeit Wahl in den Ständerat schaffen.
An symbolträchtigem Ort – im Gründerzentrum Business Parc Reinach – hat die bürgerliche Ständeratskandidatin Daniela Schneeberger am Donnerstag ihren Wahlkampf eingeläutet. Die Baselbieter FDP-Exponentin, die seit acht Jahren im Nationalrat sitzt, muss sich im Herbst gegen die grüne Maya Graf und Eric Nussbaumer von der SP durchsetzen.
«Ich bin überzeugt, dass ich sehr gute Voraussetzungen für dieses Amt mitbringe», erklärte die 51-jährige Inhaberin eines Treuhandbüros in Thürnen und frühere Landratspräsidentin.
Sie identifiziere sich stark mit dem Baselbiet, habe wie die Mehrheit im Kanton eine bürgerliche Grundhaltung und verstehe sich als «Universalpolitikerin», was im Ständerat eine wichtige Voraussetzung sei. «Parteipolitik ist in der kleinen Kammer weniger gefragt. Mir geht es um alle Menschen», betonte Schneeberger vor den Medien.
An die Pressekonferenz erschien sie in Begleitung von Vertretern aus Politik und Wirtschaft, die in ihren Statements die KMU-Verbundenheit und Volksnähe Schneebergers hervorhoben.
«Daniela sucht nicht die mediale Aufmerksamkeit oder inszeniert sich mit banalen Themen», sagte SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger. Wenn es um die Interessenwahrung der kleineren und mittleren Unternehmen gehe, sei sie stets «ganz vorne» mit dabei.
Auch für alt CVP-Präsident und Landrat Marc Scherrer ist Schneeberger als Treuhänderin nahe am Puls der Wirtschaft: «Sie kennt die Herausforderungen, Sorgen und Bedürfnisse der Unternehmen». Ausserdem setze sie sich für ein zukunftsorientiertes Schulangebot und insbesondere für «unser einzigartiges duales Berufsbildungs-System» ein.
Laut Klaus Endress, Verwaltungsratspräsident des Reinacher Konzerns Endress + Hauser, kennt die FDP-Kandidatin das «ABC des Unternehmertums». Sie wisse, was es für einen starken Wirtschaftsstandort brauche – «nicht aus Lehrbüchern, sondern aus ihrem Alltag als Unternehmerin und als Treuhänderin, die den Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite steht».
Genau solche wirtschaftsfreundliche Persönlichkeiten, so Endress, brauche es dringend mehr im Ständerat.
FDP-Parteikollegin Saskia Schenker wies schliesslich darauf hin, dass Schneeberger auch in anderen Themenfeldern wie zum Beispiel dem Verkehr sehr aktiv gewesen sei. «Gegen den Plan der SBB, den Bahhof Liestal vom Fernverkehr abzuhängen, intervenierte sie sogleich beim Bundesrat».
Gelassenheit in Sachen Klimadebatte
Die Ständeratsanwärterin nannte ihrerseits einige Schwerpunkte, die sie im Falle einer Wahl forcieren wolle:
- Verkehr: «Die zweitwichtigste Wirtschaftsregion der Schweiz benötigt dringend einen Ausbau der Verkehrs-Infrakstruktur»
- Bildung: «Die Berufslehre muss wieder stärker gefördert werden, wenn wir in Zukunft noch genügend handwerkliche Berufsleute haben wollen»
- Umwelt: «Anstrengungen für einen wirksamen Umweltschutz müssen weitergeführt werden. Aber: Wir müssen schauen, dass wir regulatorische Fehler aus dem Weg räumen»
Bezüglich den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hielt Schneeberger fest, dass sie ein «geregeltes Verhältnis zur EU» wünsche. Auf Nachfrage eines Journalisten erklärte sie, dem Rahmenabkommen derzeit nicht zuzustimmen – unter anderem deshalb, weil sie die Unionsbürger-Richtlinie (regelt Ein- und Auswanderung zwischen EU-Staaten) für ein «absolutes No-Go» halte.
Gelassenheit demonstrierte sie bei der Frage, ob der Klimaschutz nicht jenes Thema sei, das alle anderen Dossiers in den Hintergrund dränge und Grünen-Konkurrentin Maya Graf einen massiven Vorteil verschaffe. «Die Klimapolitik gehört nicht den Grünen. Die FDP hat klare Positionen verabschiedet. Wir begrüssen Nachhaltigkeit, widersetzen uns aber klar den linken Verbotsrezepten».
Auskünfte zum Kampagnenbudget und den Geldgebern gab es am Medientermin keine. Zahlen würden nicht kommuniziert, erklärte Wahlkampfleiter Michael Herrmann. Er wies jedoch darauf hin, dass Daniela Schneebergers Ständeratskandidatur von «sehr vielen Kleinspenden» unterstützt werde. (ck)
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