Projekt «Faraday»: Primeo Energie plant Science Center in Münchenstein
Zum 125-jährigen Jubiläum soll das Elekrizitätsmuseum für sieben Millionen Franken saniert und mit einem Neubau ergänzt werden.
Als die Elektra Birseck Münchenstein (EBM) im Jahr 1997 ihr hundertjähriges Bestehen feierte, funktionierte der Baselbieter Energieversorger am Hauptsitz in Münchenstein seine ehemalige Zählerwerkstatt in ein Elektrizitätsmuseum um.
Seither besuchen jährlich rund 10'000 Personen, darunter vor allem Lehrer mit ihren Schulklassen, die Ausstellung «Lernwelt Energie» und bauen in Workshops Solarmobile zusammen.
Inzwischen laufen die Vorbereitungen für das 125-jährige Jubiläum im Jahr 2022. Dann will Primeo Energie, wie das Unternehmen inzwischen heisst, erneut mit einem grossen Wurf aufwarten.
So soll das bestehende Elektrizitätsmuseum renoviert und mit einen Neubau ergänzt werden. Ziel ist der Wandel vom klassischen Museum zum «smarten Science Center».
Hinter den Kulissen laufen seit Jahren entsprechende Vorbereitungen. Am Donnerstag haben die Primeo Energie-Verantwortlichen nun die Katze aus dem Sack gelassen und das Projekt «Faraday» der Münchensteiner Rapp Architekten als Sieger eines durchgeführten Architekturwettbewerbs bekannt gegeben.
Das Konzept sieht vor, das denkmalgeschützte Elekrizitätsmuseum als «Stromwelt-Erlebnishaus» sanft zu renovieren und baulich zu optimieren, während der Neubau als «Wissenschafts-Experimenthaus» gedacht ist, wo spezielle Events und Workshops stattfinden sollen.
Die Investitionen für den Um- und Neubau belaufen sich auf insgesamt sechs bis sieben Millionen Franken. Aufgrund der Anpassungen erhofft sich Primeo Energie eine Verdopplung der Museumseintritte auf rund 20'000 pro Jahr. Wie der Betrieb des Science Centers funktionieren soll – ob beispielsweise während sieben Tagen die Woche geöffnet ist – sei noch nicht im Detail entschieden worden.
«Die Besucherinnen und Besucher sollen einen Wow-Effekt erleben, wenn sie im künftigen Science Center in die Welt der Energie und Elekrizität eintauchen», erklärte Primeo Energie-CEO Conrad Ammann an der Pressekonferenz. Die neue Lernwelt diene als Bildungs-, Unterhaltungs- und Erlebniszentrum – angelehnt an das Technorama in Winterthur mit vielen Möglichkeiten zum eigenen Experimentieren.
«Wir möchten den Klimawandel und damit verbunden den sorgsamen Umgang mit der Energie und allgemein den Ressourcen in den Vordergrund stellen», sagte Ammann weiter.
Das Energieunternehmen hatte fünf Architekturbüros zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen. Eine neunköpfige Jury unter dem Vorsitz des Basler Architekten und Professors Harry Gugger gab schliesslich «Faraday» die besten Noten.
«Das Projekt besticht nicht nur in architektonischer, sondern auch in städtebaulicher Hinsicht und aufgrund seiner Nachhaltigkeit», sagte Gugger. Beim Neubau würden entweder ökologisch verträgliche Baustoffe mit geringem Anteil an grauer Energie oder wiederverwertete Baustoffe verwendet.
Dazu gehören beispielsweise alte Stromleitungsmasten, die zunächst passend zugeschnitten und danach beim geplanten quadratförmigen Gebäude als Gitterstruktur verbaut werden sollen.
«Der Baukörper ist nicht ganz fassbar, es handelt sich um ein Haus im Haus», sagte Stefan Knüsel von Rapp Architekten. Die Gitter rund um den hölzernen Gebäudekern sollen mit viel Grün bewachsen werden, um im Sommer Schatten zu spenden.
Wie Christina Bronowski (Managerin Immobilien & Areal Primeo Energie) ausführte, sei es gar nicht so einfach gewesen, auf dem an sich grosszügigen Firmengelände überhaupt an geeigneter Stelle Platz zu finden. Mehrere Liegenschaften stehen unter Denkmalschutz, zudem verläuft eine Gasleitung direkt unter dem Boden.
Die nun festgelegte Arealstrategie sieht vor, dass das Birsufer mit einem Energie-Erlebnis-Pfad erschlossen wird. «Wir wollen die Anbindung zur Natur stärken», sagte Bronowski.
Gemeindepräsident Giorgio Lüthi (CVP) dankte Primeo Energie für die Initiative, in Münchenstein einen innovativen Bildungsort im Energiebereich zu schaffen. «Wir legen in der Gemeinde grossen Wert auf nachhaltige Entwicklungen, weshalb wir uns mit dem Projekt Faraday sehr gut identifizieren können.» (ck)
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