23.12.2019 News aus der Region

Links­autonome be­kennen sich zu zer­störten E-Trottis

Im Unteren Kleinbasel wurden Mitte Dezember systematisch Scooter sabotiert. Nun bekennen sich Aktivisten zu der Tat.

Die Firma Circ hat bereits Anzeige erstattet. Bild: Oliver Sterchi

Mitte Dezember sabotierten Unbekannte im Unteren Kleinbasel reihenweise E-Trottis, wie 20 Minuten publik machte. Übermalte Displays machten die Geräte fahruntüchtig, durchschnittene Bremskabel gefährdeten die Sicherheit der Kunden. Der Trotti-Anbieter «Circ» zog in der Folge seine Geräte in dem betroffenen Gebiet aus dem Verkehr.

Nun ist klar, wer hinter der Sachbeschädigung steckt. Wie die bz am Montag berichtet, bekennen sich «linksautonome Aktivisten» öffentlich, aber anonym zu dem Vandalismus. In einem Communiqué legitimieren die Chaoten ihre Tat.

Die Sharing-Anbieter würden sich in einen «pseudo-ökologischen Mantel» hüllen, kritisieren die Saboteure. Sowohl die kurze Lebzeit der Trottis von 28 Tagen, wie auch die Einsammlung der Geräte mit Dieselfahrzeugen seien zu beanstanden. Ausserdem sei die Batterieentsorgung umweltschädlich, so die Linksautonomen.

Laut bz stossen die Anschuldigungen der Vandalen bei den E-Trotti-Anbieter auf Unverständnis und Empörung. Während die Firma «Circ» bereits Anzeige erstattet hat, wartet der Anbieter «Bird» noch zu. Sollte das Problem weiterhin bestehen, wollen auch sie rechtliche Schritte einleiten.

Die Anbieter weisen Vorwürfe zurück, die Nachhaltigkeit sei ihnen nicht wichtig. Circ-Mediensprecher Daniel Scherrer erklärt im bz-Artikel, dass ihre Scooter seit kurzem per Elektrofahrzeug eingesammelt werden. Im Frühjahr 2020 sollen ausserdem sämtliche Circ-Trottis mit austauschbaren Batterien ausgestattet werden.

Ein weiterer Dorn im Auge der Linksautonomen sei der Umgang mit den gesammelten Nutzerdaten. Die Weitergabe der gesammelten Daten würde das Haupteinkommen der Anbieter ausmachen, nicht die bezahlten Fahrten.

Eine Anschuldigung, die von «Lime»-Geschäftsführer Estuarto Escobar zurückgewiesen wird. Die Daten würden lediglich «an die Städte weitergegeben». «Auf keinen Fall verkaufen wir unsere Daten oder verwenden sie für Werbezwecke», lässt sich Escobar von der bz zitieren.

Dass die Anbieter nun reagieren und Circ ihre Fahrzeuge aus dem betroffenen Stadtteil zurückziehen, sehen die Aktivisten als Erfolg. In ihrem Communiqué rufen sie zur weiteren Sachbeschädigung auf. (as)

Kurzkommentar

An Feigheit kaum zu überbieten

Es ist eine bodenlose Frechheit und Feigheit sondergleichen, welche die linksautonomen «Aktivisten» hier an den Tag legen. Den Sharing-Anbietern vorzuwerfen, sich in einen «pseudo-ökologischen» Mantel zu hüllen, während sie ihren Akt reiner Zerstörung als Tat für die gute Sache darstellen wollen, ist an Ironie kaum zu übertreffen.

Was nun mit den zerstörten Trottis geschieht, ist ihnen egal. Ob nun ein neues Gerät angeschafft wird und das alte für nichts nutzlos herum liegt, das ist ihnen egal. Hauptsache sie konnten ein wenig provozieren und sich beschäftigen.

Richtige Aktivisten verstecken sich nicht hinter einem anonymen Communiqué, in dem sie feige kritisieren und als Antwort nur Gewalt und Sachbeschädigung kennen.

Richtige Aktivisten stehen mit ihrem Gesicht zu einer Sache. Richtige Aktivisten wählen einen konstruktiven Weg, suchen Lösungen und mobilisieren Gleichgesinnte mit Worten, nicht mit sinnloser Zerstörung.

Text: Anja Sciarra

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