Event-Branche lässt Gebäude in rotem Licht erstrahlen
Mit der Aktion «Night of Light» wollen Firmen wie «Bright Art» aus Reinach heute auf ihre Notlage aufmerksam machen.

Seit Mitte Februar belaufen sich die Einnahmen der Reinacher Firma «Bright Art» auf null. Normalerweise beleuchtet das junge Unternehmen Bühnenshows und macht die technische Planung für Konzerte oder Firmenanlässe. Mit der Corona-Krise wurde ihr Geschäft aber lahmgelegt, erklärt Co-Geschäftsleiter Marc Hoffmann auf Anfrage von Prime News.
«Mitte Januar bekamen wir Corona schon mit abgesagten Messen zu spüren, ab Mitte Februar hagelte es nur noch Absagen rein und mit dem Veranstaltungsverbot ging dann gar nichts mehr.» Wie es mit ihrer Firma weitergeht, sei noch ungewiss, so Hoffmann.
Auf diese Notlage wollen sie heute gemeinsam mit etlichen Vertretern der Schweizer Veranstaltungs-Szene aufmerksam machen. Am Montagabend werden zwischen 22 Uhr und Mitternacht landesweit Unternehmen aus der Event-Branche ihre Gebäude oder ein Bauwerk ihrer Region mit roter Beleuchtung anstrahlen.
«Bright Art» beleuchtet das Gemeindezentrum in Reinach und den Business Parc Reinach, wo die Firma ihren Sitz hat.
Diese Aktion solle ein klares Signal aussenden: «Wir sind wieder da und bereit für neue Events und faszinierende Veranstaltungen», heisst es in der gemeinsame Medienmitteilung der drei Branchenverbände, die «Night of Light» koordinieren.
Absagen bis Mitte nächstes Jahr
«Wir wollen ein politisches Zeichen setzen und zeigen, wie viele wir sind und was es für ein Gewicht hat, wenn unsere Branche vernachlässigt wird», erklärt Hoffmann. Der Wirtschaftszweig beschäftigt in der Schweiz immerhin über 50’000 Mitarbeiter und setzt rund 2,8 Milliarden Franken um.
Bislang konnte sich «Bright Art» mit Kurzarbeits-Entschädigung und Überbrückungs-Krediten über Wasser halten. Da die Notverordnung betreffend Kurzarbeit in Corona-Zeiten am 31. August enden wird, ist die Zukunft für die Firma aber noch unklar.
Zwar sind Veranstaltungen bis 300 Personen wieder erlaubt und bald sollen gar 1'000 Personen zu Events zugelassen werden. Dennoch ist die Sache mit diesen Lockerungen des Bundesrates aber nicht gegessen.
«Wir haben Absagen bis Mitte nächstes Jahr und vorerst werden auch keine grossen Aufträge hereinkommen», sagt Hoffmann.
Branche fordert Planungssicherheit
Zusammen mit Patrick Rakus hat Hoffmann 2015 die Firma «Bright Art» gegründet. «Seither haben wir jedes Jahr schwarze Zahlen geschrieben, konnten die Firma kontinuierlich aufbauen und mittlerweile fünf Mitarbeiter anstellen.»
Corona bremste die gute Entwicklung des Unternehmens nun abrupt ab. «Wir haben eine grosse Verantwortung gegenüber unseren Angestellten und wollen die Firma solange wie möglich am Leben erhalten», sagt Hoffmann.
Deshalb würden sie fest darauf zählen, dass der Bundesrat bald den Entscheid fällt, die Kurzarbeits-Entschädigung für Geschäftsführer oder Firmeninhaber – juristisch ausgedrückt «Personen arbeitgeber-ähnlihcher Stellung» – weiterhin zu ermöglichen. Mit der heutigen «Night of Light» soll genau auf dieses Anliegen aufmerksam gemacht werden.
«Die Branche fordert weitere Planungssicherheit ab dem 1. September 2020, damit zumindest ein Teil der ausgefallenen Anlässe wieder stattfinden kann», heisst es in der gemeinsamen Medienmitteilung der Branchenverbände weiter.
Deutschland machte es vor
Die Idee für die Aktion stammt aus Deutschland. «Dort haben Branche-Kollegen bereits anfangs Juni mit der Beleuchtung von Gebäuden begonnen», erklärt Hoffmann.
Es sei schnell klar gewesen, dass dies in der Schweiz weitergeführt werden muss. Seit einer Woche sind sie nun daran, Material zu organisieren, Genehmigungen einzuholen und weitere Leute zu akquirieren. (ms)
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