70 von 105 Ange­stellten in Pratte­ler Tra­di­tions­firma entlassen

Wie die «bz» am Freitagabend berichtet, trennt sich die auf Schreinerarbeiten und Innenausbauten spezialisierte Schneider-Holding in Pratteln von 70 ihrer 105 Mitarbeiter.

Gemäss den Recherchen der Zeitung ist eine Tochterfirma – die Systemtech Schneider AG – von der Restrukturierung betroffen. Sie stellt Inneneinrichtungen für Züge, insbesondere Zugtoiletten, her. Zum massiven Stellenabbau sei es demnach gekommen, weil der vormalige Hauptkunde – der Ostschweizer Zugbauer Stadler Rail – die WC's inzwischen selber herstellen wolle.

Die bz zitiert in ihrem Bericht aus dem Schreiben des Verwaltungsrats-Präsidenten Andreas Schneider, welcher auch die Wirtschaftskammer Baselland präsidiert, an die Belegschaft:

«Was in den letzten Tagen abgelaufen ist, versteht keiner von uns», so Schneider. Der Rückzug von Stadler sei unverständlich, da die Zusammenarbeit für beide Seiten Vorteile geboten habe.

Deren Abgang beweise «einmal mehr die Undurchsichtigkeit einer grossen Unternehmung». Stadler Rail habe «scheinbar vergessen, dass hinter jedem Mitarbeiter eine ganze Familie steht».

Gemäss einem Mitarbeiter der Pratteler Firma, der anonym gegenüber der bz anonym bleiben will, verlief die Zusammenarbeit der beiden Firmen allerdings nicht zur vollen Zufriedenheit von Stadler Rail.

Der Missmut des Ostschweizer Zugherstellers sei aufgrund von Lieferverzögerungen bei der Schneider AG gestiegen. Die Stadler Rail gibt an, nun erste Anstellungsgespräche mit Schneider-Mitarbeitenden zu führen. (red)

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