Nach Frauen-Demo: 14-Jährige wird in Handschellen abgeführt
Rund 30 Polizei-Beamte begleiteten in Vollmontur die Kontrolle von sechs minderjährigen Mädchen auf dem Rümelinsplatz.
Anlässlich des internationalen Frauentags zogen gestern Montagabend rund 1'000 Personen an einer unbewilligten, aber friedlichen Kundgebung durch die Stadt (Prime News berichtete). Der Demo-Zug führte zunächst vom Theaterplatz in Richtung Heuwaage und dann wieder zurück in die Innenstadt. Am Petersplatz löste sich die Veranstaltung schliesslich auf.
Wie die Kantonspolizei am Montagabend mitteilte, kam es im Rahmen der Kundgebung zu Kontrollen von rund 30 Personen. Zwei von ihnen seien für eine genauere Abklärung auf einen Posten mitgenommen worden.
«Die eine wird verdächtigt, an Sprayereien entlang der Route beteiligt gewesen zu sein, der anderen droht eine Anzeige unter anderem wegen Hinderung einer Amtshandlung», so das Justiz- und Sicherheitsdepartement.
Am Dienstagabend macht nun die «bz» publik, wie es bei einer solchen Personenkontrolle zu- und herging. Eine Reporterin erlebte nach der Auflösung der Kundgebung einen entsprechenden Polizeieinsatz und filmte die Geschehnisse.
Sechs minderjährige Mädchen seien zunächst «johlend und lachend» über den Rümelinsplatz gerannt, als ein Kastenwagen der Basler Polizei ihnen beim Eingang ins Gerbergässlein den Weg abgeschnitten habe.
Sie seien in einem Hauseingang kontrolliert und ihre Personalien aufgenommen worden. Auf einmal seien insgesamt sieben weitere Polizeifahrzeuge mit mindestens 30 Polizistinnen und Polizisten in Vollmontur und Kampfausrüstung eingetroffen.
Zu diesem Zeitpunkt forderte ein Polizist die bz-Journalistin auf, den Ort zu verlassen. Hier beginnt die veröffentlichte Videoaufnahme, welche die weiteren Beschreibungen bestätigt.
14-Jährige hatte unbenutzte Spraydosen im Rucksack
Die Journalistin konnte im Anschluss an die Kontrollen mit den Mädchen Kontakt aufnehmen. Eine 14-Jährige sei demnach in Handschellen abgeführt worden. Die bz sprach mit ihrer 15-jährigen Kollegin, die ebenfalls kontrolliert und fotografiert wurde.
Laut ihren Aussagen fand die Polizei sechs unbenutzte Spraydosen in der Originalverpackung im Rucksack ihrer Freundin, welche auch den Kaufbeleg habe vorweisen können. Eventuell waren sie zur Anfertigung ihrer Transparente vorgesehen.
Gemäss der Zeitung sei die abgeführte 14-Jährige noch am selben Abend wieder freigelassen worden. Ob das Ausmass des Polizeiaufgebots den Umständen angemessen war, kann zumindest hinterfragt werden.
Polizeisprecher Martin Schütz verteidigt hingegen die Aktion. Es sei im Allgemeinen so, dass je nach Meldung mehrere Einheiten zur Kontrolle einer Personengruppe anrücken würden, da bei einer Erstmeldung oft nicht klar sei, welche Situation und was für Personen vor Ort seien. (red)
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