Corona-Krise bescherte KSBL Verlust von 6,4 Mio. Franken
Wegen der Pandemie gingen die Spitalleistungen 2020 markant zurück, was sich im Jahresabschluss niederschlägt.

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) weist für das Geschäftsjahr 2020 einen Verlust von 6,4 Millionen Franken aus. Eine wichtige Kenngrösse – die EBITDA-Marge (angestrebt werden 10%) – beträgt 3,9%.
Mit diesen Zahlen hat die Baselbieter Spitalgruppe mit seinen drei Standorten auf dem Bruderholz, in Liestal und Laufen die ursprünglichen Zielsetzungen zwar um rund vier Millionen Franken verfehlt, ist angesichts der Verwerfungen durch die Corona-Pandemie aber trotzdem «mit einem blauen Auge» davongekommen, wie Finanzchef Remo Anceschi an der Pressekonferenz zum Geschäftsbericht erklärte.
Das bundesrätliche Verbot von elektiven Eingriffen und von Spitalbesuchen liess die Leistungen im März 2020 «massiv einbrechen» und führte im April 2020 zu noch halb so vielen Behandlungen wie im Vorjahr. Insgesamt ginge der Ertrag aus Spitalleistungen 2020 um 39 Millionen Franken auf 359,7 Millionen Franken zurück (-9% im Vergleich zur 2019).
Entschädigungs-Zahlungen seitens des Kantons in der Höhe von 28,5 Millionen Franken sowie die «hohe Flexibilität unserer Mitarbeitenden» hätten dazu geführt, dass das Jahresergebnis nicht schlechter ausgefallen sei, hielt Anceschi weiter fest.

Strategie «Fokus» auf Kurs
KSBL-Verwaltungsratspräsidentin Madeleine Stöckli erkärte in ihrem Rückblick, dass insbesondere am Anfang der Pandemie die Herausforderungen gross gewesen seien. Man habe ohne Erfahrungswerte schnell auf eine ungewohnte Situation reagieren müssen.
«Das haben wir nur dank unseres motivierten und kreativen Personals sowie der guten Zusammenarbeit mit dem Eigner, dem Kanton Baselland geschafft», hielt sie fest.
Für Norbert Schnitzler, seit August 2020 CEO am KSBL, war es derweil wichtig zu betonen, dass trotz Corona auch im 2020 die Umsetzung der Strategie «Fokus» weiter vorangetrieben worden sei. Knapp zusammengefasst geht es dabei darum, den drei Spitalstandorten ein klares Aufgabenprofil zu verleihen.
So soll auf dem Bruderholz in den nächsten Jahren ein Campus entstehen, der nebst 24-Stunden-Notfallstation ein Zentrum für Orthopädie, Schmerztherapie, Rehabilitation und Altersmedizin umfasst. In Liestal wird die erweiterte Grundversorgung sichergestellt, während in Laufen ein ambulatens Zentrum mit Hausarzt- und Familienmedizin betrieben wird.
«Trotz der Mehrfachbelastung durch Covid-19 konnten wir die Umsetzung der Strategie auf Kurs halten», erklärte Schnitzler.
Auch 2021 Einbussen wegen Corona
Angesprochen auf die Stimmung unter der Belegschaft angesichts der anhaltenden Krise sprach Chief Operation Officer Michael Tschopp von einer «gewissen Corona-Müdigkeit«, die sich bei Ausbruch der dritten Wellte insbesondere auf der Intensivstation bemerkbar gemacht habe.
«Das hat schon auf die Stimmung gedrückt. Alle waren froh, dass die befürchteten Szenarien nicht eingetroffen sind und sich die Lage entspannt hat», sagte Tschopp.
Bezüglich dem finanziellen Ausblick hat das KSBL für 2021 einen Verlust von vier Millionen Franken budgetiert. Der Start ins neue Jahr sei jedoch erneut von der Pandemie geprägt gewesen. «Ende März lagen wir vier Millionen Franken unter Budget. Seit Aprill geht es jedoch wieder aufwärts – das Blatt kann sich also noch zum Guten wenden», so Finanzchef Anceschi.
Was Entschädigungszahlungen seitens des Bundes anbelangt, machen sich die Verantwortlichen offenbar keine grossen Hoffnungen. Auf eine entsprechende Fragen von Prime News erklärte CEO Norbert Schnitzler: «Wir gehen nicht davon aus, dass wir Kompensationen für unsere Ertragsaufälle erhalten. Die entsprechenden Verhandlungen werden derzeit in Bundesbern geführt, wir sind da nicht zuvordest mit dabei.» (ck)
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