Nach Corona-Nazi-Vergleich: Basler Katholiken prüfen Richtlinien für Facebook & Co.
Eine Arbeitsgruppe der Kirche soll Guidelines für die private Nutzung sozialer Medien von Mitarbeitenden ausarbeiten.
Zwei Wochen nach dem Rücktritt von Meinrad Stöcklin als Sprecher der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt, beschäftigen seine umstrittenen Beiträge auf den sozialen Medien das Kirchenparlament weiterhin: Wie das Kirchenportal «kath.ch» heute Mittwoch berichtet, war Stöcklins privater social Media-Gebrauch am Dienstagabend zumindest indirekt wieder Thema an der Sitzung der Synode.
So habe die Fraktion Heiliggeist eine Anfrage zum künftigen «Umgang mit Aussagen von Mitarbeitenden auf Social Media», gestellt.
Der Kirchenrat kündigte in seiner Antwort auf den Vorstoss an, dass eine Arbeitsgruppe des Kirchenrates «Guidelines für die private Nutzung von Social Media» formulieren werde. Diese sollen noch vor Jahresende vorliegen, schreibt kath.ch.
Wie diese Richtlinien ungefähr aussehen könnten, geht aus der Meldung nicht hervor.
Umstrittene Beiträge auf Facebook
Ausschlaggebend für den Vorstoss waren umstrittene Äusserungen, welche Meinrad Stöcklin während mehrerer Wochen auf Facebook gepostet hatte. Im Fokus standen kritische Inhalte zu den Corona-Massnahmen.
Im August hatte Prime News einen heiklen Corona-Nazi-Vergleich Stöcklins publik gemacht. In einem privaten Facebook-Beitrag bezeichnete er Menschen, welche das Virus ernst nehmen, als «Trottel» und stellte sie in eine Reihe mit dem nationalsozialistischen Deutschland und all seinen Gräueltaten.
Auf Anfrage von Prime News richtete Kirchenratspräsident Christian Griss damals aus, man werde den Vorfall «intern thematisieren». Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde jedoch Kritik aus den Reihen der Kirche selbst laut.
Es folgten weitere provokative Äusserungen Mitte September, in denen Stöcklin gegen den Basler Gesundheitsdirektoren Lukas Engelberger schoss (Prime News berichtete). Nur wenige Tage danach hatte Kirchenratspräsident Griss die Mitarbeitenden der Kirche darüber informiert, dass Stöcklin sein Arbeitsverhältnis «auf eigenen Wunsch» beendige. (red)
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