Heftiger Sturm hinterlässt Verwüstung in Basel und Region
Hagel, Regen und starke Windböen, eingeknickte Bäume, zerschlagene Fenster, kaputte Autos: In beiden Basel sind am Mittwochabend 450 Notrufe eingegangen.
Auf die langanhaltende Hitze und Trockenheit folgte am Mittwochabend ein heftiger Sturm. Gegen 18 Uhr bewegte man sich lieber nicht auf offener Strasse, als Hagelkörner so gross wie Murmeln vom Himmel prasselten und starke Windböen durch Basels Strassen fegten.
Die Basler Rettungsdienste hatten in der Folge alle Hände voll zu tun und bilanzieren am späteren Mittwochabend: «Bäume knickten um wie Streichhölzer, das Hirsch-Gehege des Schwarzparks wurde beschädigt und sogar die St. Alban-Fähre musste gegen den Sturm vor einer Havarie gesichert werden».
Die Einsatzkräfte standen demnach im «Dauereinsatz»: So hätten Wind, Hagel und der viele Regen für «grössere Verwüstungen» gesorgt. Alleine bei der Kantonspolizei Basel-Stadt seien innert 90 Minuten rund 300 Anrufe eingegangen, woraus sich 55 Einsätze ergaben. Die Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt musste bis 21.30 Uhr 92 Mal ausrücken.
Blitzeinschlag im Zug
Konkret hatten diverse umgeknickte Bäume Strassen, Trottoirs und Velowege versperrt. Einige davon landeten auf oder knapp neben parkierten Fahrzeugen. Besagtes Hirschgehege beim Schwarzpark wurde ebenfalls durch einen abgebrochenen Baum beschädigt.
Weiter wurden «Dächer abgedeckt», schreibt die Polizei. Baustellenelemente fielen um und sogar mobile Toilettenanlagen seien vom Wind davongetragen worden. Vor «etlichen» Abflüssen hatte sich zudem Regenwasser gesammelt, das grosse Teile der Fahrbahn unter Wasser setzte.
Eine Prime News-Leserin, die soeben im Zug von Basel in Richtung Liestal unterwegs war, berichtete von einem Blitzeinschlag, weshalb die Bahn mitten auf der Strecke stehen blieb. «Die Leute befinden sich zwischen Panik und Genervtheit», sagte sie.
Einzelnen Bäumen droht Fällung
Kein Baum blieb an diesem Mittwochabend wohl ganz verschont. Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) berichtet am Donnerstag gar von «massiven» Schäden. So seien einzelne Bäume entwurzelt worden, bei anderen brachen grosse Äste ab.
«Besonders betroffen waren Bäume im Wolfgottesacker und im Schwarzpark. Hier wurden ganze Kronenteile von Bäumen aus dem vorletzten Jahrhundert durch Drehwinde abgerissen», so das BVD in seiner Medienmitteilung.
Derweil versperrten die abgebrochenen Äste Strassen, Trottoirs und Velowege. An diversen Orten kam es zu temporären Verkehrsbehinderungen und/oder Umleitungen.
Erste Aufräumarbeiten wurden bereits in der Nacht durchgeführt. Nun seien «nahezu alle» Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Basler Stadtgärtnerei mit dem Beseitigen der Sturmschäden beschäftigt.
Zudem werden die Bäume auf unauffällige Schäden untersucht, um weitere Abbrüche bei nächsten Stürmen zu vermeiden. Es sei deshalb nicht ausgeschlossen, dass bislang gesunde Bäume im kommenden Winter gefällt werden müssen, «da sich gewisse Bäume von den massiven Verletzungen nicht mehr erholen werden.»
150 Notrufe im Baselbiet
Auch im Baselbiet standen die Blaulichtorganisationen am Mittwochabend im «Dauereinsatz». Wie die Kantonspolizei Basel-Landschaft am Donnerstagmorgen mitteilt, seien ab 17:50 Uhr rund 150 Notrufe eingegangen.
Darunter 73 Meldungen wegen umgestürzten Bäumen, 41 Meldungen wegen Wasser im Keller und 20 Meldungen wegen abgedeckten Dächern. Hinzukommen drei Meldungen wegen umgestürzten Baugerüsten.
Weiter wurden «unzählige Baustellen-Signalisationen umgeworfen und etliche Alarmanlagen ausgelöst». Die Schadenssumme könne noch nicht beziffert werden.
Hauptbetroffen seien die Bezirke Laufen und Arlesheim sowie anliegende Orte gewesen. Die Kantonspolizei ersucht die Bevölkerung in ihrer Medienmitteilung, vorerst auf Spaziergänge in den betroffenen Waldgebieten zu verzichten. «Sehr viele Bäume sind geschwächt und könnten noch umstürzen oder deren Äste abbrechen.»
Eine gute Nachricht gibt es jedoch: Nach bisherigen Erkenntnissen wurde bei dem wütenden Sturm in beiden Basel niemand ernsthaft verletzt.
Wetterbericht Donnerstag
Nachdem es in der Nacht auf Donnerstag zu weiteren Gewittern und Schauern kam, lockert sich das Wetter während des Tages gemäss Meteoblue auf. Es bleibt leicht bewölkt. Sonne und Wolken wechseln sich ab.
Es wird ein hohes Niederschlagsrisiko um die 70 Prozent erwartet. Die Temperaturen erreichen Tageshöchstwerte um 28 Grad Celsius. Es wird ein UV-Index von 7 erreicht, weshalb Sonnenschutz empfohlen wird.
In der Nacht und während des Tages weht eine leichte Brise (7 bis 12 km/h). Zeitweise treten Böen mit bis zu 30 km/h auf. Der Wind kommt nachts aus Süd-West, morgens aus Norden und nachmittags aus Süd-Ost. Die Wettervorhersage in Basel für Donnerstag ist etwas wechselhaft und kann abweichen oder schwanken.
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