Sibel Arslan kandidiert (noch) nicht – Vorteil Atici bei der SP
Jans-Ersatzwahl: Die Nationalrätin verzichtet auf eine Kandidatur – ihre Partei hatte längst abgesagt. Bei den Genossen kommt es zum Showdown.

Bereits vor drei Monaten Ende September erklärte die Basta als erstes gegenüber Onlinereports, dass die linke Flügelpartei im Falle einer Wahl von Beat Jans dessen Sitz im Basler Regierungsrat nicht angreifen werde. «Den SP-Sitz anzugreifen, bringt uns nicht weiter», liess sich Co-Präsident Nicola Goepfert zitieren. Diese Aussage bekräftigte die Partei über Wochen bei jedem weiteren Medium, das anfragte. Prime News berichtete Anfang November.
Nur hat es Nationalrätin Sibel Arslan ihrer Partei nicht gleich getan, und hielt sich die Option einer Kandidatur offen. Bis jetzt. Am Dienstagabend erst teilte sie ihre Absage der Basler Zeitung mit. Die Diskrepanzen in der Kommunikation bezeichnete sie als «Panne».
Parteitaktisch wäre es auch eher schwierig gewesen, einen verbündeten SP-Sitz anzugreifen. Die Aussichten auf ein gemeinsames Ticket für die Gesamterneuerungs-Wahlen im kommenden Herbst wären getrübt gewesen.
Dennoch haben sich die Grünen anders als die Basta noch nicht aus dem Rennen genommen. «Wir wollen wieder in die Regierung. Daher werden wir bei jeder Vakanz eine Kandidatur prüfen», sagte Co-Präsidentin Raffaela Hanauer Anfang November zu Prime News. Daran hat sich bislang noch nichts geändert.
Auch bei der Klimapartei käme ein Angriff bei der Ersatzwahl im Frühjahr allerdings eher überraschend. Sollte sich die Konstellation einer SP-, einer Grünen- und einer bürgerlichen Kandidatur auf Jans Sitz ergeben, würden sich die Stimmen im verbündeten linken Lager spalten – profitieren würden die Bürgerlichen.
Im Herbst ist dann eine Kandidatur von Sibel Arslan, die seit 2015 in Bundesbern politisiert, hingegen gut denkbar. Man sagt ihr schon länger Regierungs-Ambitionen nach.
Atici vs. Gölgeli: Showdown bei der SP
Wer aber tritt nun für die SP bei der Ersatzwahl am 3. März an? Die Genossen werden heute Mittwochabend, um 20 Uhr, an ihrer Delegiertenversammlung alt Nationalrat Mustafa Atici (54) oder Grossrätin Edibe Gölgeli (45) nominieren.
Die parteiinterne Ausmarchung verspricht Spannung. Gemäss SP-Parteiexponenten liegt Atici leicht im Vorteil. Der eingemittete Unternehmer könne mehr Stimmen holen. Entschieden ist aber noch nichts. Auf «X» haben sich verschiedene SP-Politiker auch bereits auf die Seite von Gölgeli geschlagen.
Bürgerliche schnuppern Morgenluft
Die Bürgerlichen – namentlich die FDP – will morgen Donnerstag ihre Kandidatur bekanntgeben. Im bürgerlichen Lager hat man Morgenluft geschnuppert, als die favorisierte alt SP-Grossrätin Salome Hofer am Montag ihren Verzicht auf eine Kandidatur bekanntgab. Da Hofer bis weit ins bürgerliche Lager Sympathien geniesst, galt sie als nicht bezwingbar.
Atici und Gölgeli stufen die mitte-rechts Parteien hingegen als schlagbar ein. So sagte LDP-Präsidentin Patricia von Falkenstein am Montag gegenüber der BaZ: «Ich wage, zu behaupten, dass wir mit diesen beiden Kandidaten grössere Chancen haben, als wenn sich bei der SP jemand anderes zur Verfügung gestellt hätte.»
Die Taktik bei den Bürgerlichen ist noch offen. Denkbar wäre, dass die FDP die Unterstützung der SVP sucht, um eine bürgerliche Doppelkandidatur zu vermeiden. Die Volkspartei könnte sich unter der Bedingung bereiterklären, dass im Herbst wieder eine geeinigte bürgerliche Front mit einem gemeinsamen Ticket in die Gesamterneuerungs-Wahlen für den Regierungsrat geht. Dafür müssten sich aber auch LDP und Mitte bereiterklären, was zuletzt nicht der Fall war. Fraglich bliebe dann auch noch die Position der Grünliberalen. (as)
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