Herzstillstand: Frauen haben tiefere Überlebenschancen
Laut einer Studie gibt es deutliche geschlechterspezifische Unterschiede bei der Behandlung nach einem Herzstillstand.

Eine der häufigsten Todesursachen weltweit ist der Herzkreislaufstillstand. Nach einem solchen haben Frauen oft schlechtere Überlebenschancen und eine niedrigere Lebensqualität als Männer, wie das Unispital Basel am Montag in einer Medienmitteilung schreibt.
Die Gründe hierfür seien vielfältig. Neben biologischen Unterschieden könnten diese auch auf «verzögert durchgeführte Wiederbelebungsmassnahmen bei Frauen» zurückgeführt werden.
«Ebenso kommen Geschlechterunterschiede bei der Intensität der Behandlung vor und nach Aufnahme auf die Intensivstation sowie bei Entscheidungen über lebensverlängernde Massnahmen als Ursache für die ungleichen Überlebenschancen in Betracht», heisst es in der Mitteilung weiter.
Forschungsdaten zur genannten Geschlechterdiskrepanz gebe es bisher kaum.
Frauen werden weniger intensiv behandelt
Das Universitätsspital habe deshalb gemeinsam mit der Uni Basel die erste schweizweite Studie mit 41'733 Patientinnen und Patienten durchgeführt. Die Personen wurden in einem Zeitraum von 15 Jahren nach einem Herzstillstand untersucht.
Erhoben wurden zeitliche Trends bei der Sterblichkeit auf der Intensivstation, Tendenzen bei Aufnahmeraten auf die Intensivstationen, die Anwendung jeweiliger Therapiemassnahmen und Behandlungsbeschränkungen bei Patientinnen, die einen Herzstillstand kurzfristig überlebt hatten.
Das Ergebnis der Studie zeige, dass Frauen im Vergleich zu Männern eine um 18 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit haben, auf eine Intensivstation aufgenommen zu werden. Auch erhielten sie weniger oft invasive Behandlungen wie beispielsweise kathetergeführte Herzuntersuchungen.
«Insgesamt waren Frauen, die einen Herzkreislaufstillstand überlebt hatten, im Vergleich zu Männern einem höheren Risiko ausgesetzt, im weiteren Verlauf zu sterben», schreibt das Unispital.
Detailliertere Informationen seien «dringend notwendig»
Das Forschungsteam vermutet unterschiedliche Gründe für diese «Ungleichheit bei der Behandlung». Dazu gehörten biologische Unterschiede, aber auch soziokulturelle Faktoren und unbewusste Denkmuster, die Männer begünstigten.
Entsprechend hebe die Studie «die dringende Notwendigkeit hervor, detailliertere Informationen zu soziokulturellen Faktoren zu erfassen, um die Ursachen der geschlechterspezifischen Unterschiede in der Behandlung des überlebten Herzstillstands besser untersuchen zu können». (mei)
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