Personalverbände erklären Lohnverhandlungen für gescheitert
Die Psychiatrie Baselland erhöht 2026 die Lohnsumme für den Teuerungsausgleich um 0,2 Prozent. Die Personalverbände sind unzufrieden.

Die Psychiatrie Baselland (PBL) erhöht 2026 die Löhne ihrer Mitarbeitenden um 0,2 Prozent und gewährt damit den «vollen Ausgleich der aktuellen Jahresteuerung». Dies teilte die Klinik am Dienstag mit. Gleichzeitig erklärte sie, dass die diesjährigen Lohnverhandlungen mit den Personalverbänden erstmals gescheitert seien.
Die Verbände hätten «überrissene Lohnforderungen» gestellt, die deutlich über den finanziellen Möglichkeiten der Institution lägen, heisst es in der Mitteilung. Seit 2016, als die Mitarbeitenden einem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt wurden, seien die Verhandlungen stets einvernehmlich verlaufen.
Spar- und Effizienzmassnahmen
Trotz wiederholter Jahresverluste habe die PBL die Löhne in den vergangenen Jahren stets angehoben, wird CEO Barbara Schunk zitiert. Auch 2025 sei die Lohnerhöhung über der Teuerung gelegen. Die Klinik führt aktuell «umfassende Spar- und Effizienzmassnahmen» durch, um wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. «Jetzt geht es darum, die finanzielle Situation nachhaltig zu verbessern», so Verwaltungsratspräsident Thomas Heiniger. Nur so bleibe der unternehmerische Handlungsspielraum erhalten.
Laut einem Spitallohnvergleich der Perinnova AG liege das Lohnniveau der PBL über alle Funktionsgruppen hinweg «rund zwei Prozent über der regionalen Marktlohnkurve». Neben dem Teuerungsausgleich verweist die Klinik ausserdem auf zahlreiche Benefits für die Mitarbeitenden, die trotz schwieriger Finanzlage ausgebaut worden seien.
Man wolle «den sozialpartnerschaftlichen Dialog fortsetzen», auch wenn es unterschiedliche Einschätzungen gebe, wird Schunk weiter zitiert. Entscheidend sei ein «respektvoller und lösungsorientierter Austausch» im Interesse der Mitarbeitenden und der Weiterentwicklung der PBL.
«Nicht akzeptables Verhandlungssetting»
Auch der vpod Basel äussert sich am Dienstag in einer Medienmitteilung zu den gescheiterten Lohnverhandlungen. Das Angebot der PBL von 0,2 Prozent individueller Lohnentwicklung komme «beinahe einer Nullrunde gleich». Der vpod vergleicht die Lohnentwicklung in der Mitteilung mit derjenigen in den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel, wo diese 1,26 Prozent betrage.
«Die PBL befindet sich somit nicht nur weit ab von der Konkurrenz, sondern sendet auch ein verheerendes Signal an ihre Mitarbeitenden», heisst es in der Mitteilung weiter. Auf das Angebot der Personalverbände, ein «mehrjähriges Verhandlungsergebnis anzustreben, um den Spielraum zu erweitern und ein Jahr mit einer schlechten Lohnrunde abzufedern», wollte die PBL laut Mitteilung nicht eintreten.
Personalverbände fordern Intervention
Die Verhandlungen seien bereits weit fortgeschritten gewesen, als die PBL «abrupt eine radikale Kehrtwende vollzog». «Mit einer neuen und äusserst kreativen Berechnungsgrundlage behauptete sie plötzlich, dass die Mitarbeitenden in den vergangenen Jahren nicht nur keinen Reallohnverlust verkraften mussten, sondern dass ihre Löhne real sogar deutlich angestiegen wären», schreibt der vpod. Mit dieser Kehrtwende habe die PBL ein «nicht akzeptables Verhandlungssetting» geschaffen.
Dies sei «ein Schlag ins Gesicht für die Betroffenen». Die Personalverbände prüfen nun weitere Schritte und fordern den Verwalrungsrat der PBL und den Regierungsrat des Kantons Baselland als Eigner auf, «zu intervenieren und weiteren Reputationsschaden des öffentlich-rechtlichen Unternehmens PBL» zu verhindern. (mei)
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