«Nietzsche hat in Basel für einen Skandal gesorgt»
Die Unesco nimmt Nachlass des Dichters in das Weltdokumentenerbe auf. Professor Hubert Thüring erläutert die Bedeutung.

Friedrich Nietzsche lebte und arbeitete ab 1869 zehn Jahre lang in Basel. In diesen Jahren entstanden erste und wichtige Publikationen wie «Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik» (1872), «Unzeitgemässe Betrachtungen» (1873–76) und «Menschliches, Allzumenschliches» (1878).
Die Universität Basel hat sich seit Ende der 1970er-Jahre zu einem Ort der Nietzsche-Forschung etabliert. Die Manuskript-Edition der späten Notiz und Arbeitshefte (1885–1889) gehört zu den Meilensteinen der Nietzsche-Edition mit einer Wirkung weit über den engeren Bereich der Nietzsche und Editionsforschung hinaus.
Nun wurde der literarische Nachlass von Friedrich Nietzsche Teil des UNESCO-Registers «Memory of the World». Diese Auszeichnung würdigt nicht nur die herausragende Bedeutung seines literarischen Schaffens für die internationale Kultur- und Geistesgeschichte, sondern auch die Forschung in Basel. Teile des Nachlasses befinden sich in der Universitätsbibliothek Basel und im Staatsarchiv Basel-Stadt.
Das intensive Leben Friedrich Nietzsches in Basel
Der Basler Literaturwissenschaftler Hubert Thüring erläutert im Unibâle-Podcast sehr farbig und mit grosser Detailkenntnis, wie Nietzsche in Basel gelebt hat und was den Wert der Basler Forschung ausmacht.
So berichtet er über das intensive gesellschaftliche Leben Nietzsches in Basel, er erklärt die bekannten, aber oft missverstandenen Zitate des Dichters und die Hintergründe seines Denkens. Und er sagt: In Basel hat der Denker den Sprung zum Philosophen gemacht.
Dabei stellt er fest, dass das Werk des Philosophen und Dichters hochaktuell ist und würdigt die grossen Leistungen für die Geistesgeschichte. Der Skandal bezieht sich auf ein wissenschaftliches Werk. Thüring: «Das führte dazu, dass der Dozent Nietzsche zeitweilig nur noch zwei Studenten hatte.»
Das ist UniBâle, der Wissenschaftspodcast auf Prime News. Das Gespräch moderiert Redaktionsleiter Claude Bühler.
«UniBâle» ist eine Kooperation zwischen Prime News und der Universität Basel und wird präsentiert von Interpharma.
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