Ein stacheliges Wildtier im Überlebenskampf
Der Herbst ist die kritischste Zeit für den Igel, denn der Winterschlaf steht an. So können wir Menschen ihn unterstützen.
Es raschelt, dann ragt eine kleine schwarze Nase aus dem Gebüsch. Ein stacheliger Körper folgt und huscht kleinen Schrittes über das Gras in einen Blätterhaufen.
Der europäische Braunbrustigel ist die einzige Igelart, die in der Schweiz heimisch ist. Und es geht ihm schlecht. Verschiedene Studien zeigen, dass die Population deutlich zurückgeht. Seit Oktober 2024 steht der Europäische Braunbrustigel auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten als «potenziell gefährdet».
Aber woran liegt das? «Die grössten Probleme sind der Lebensraumverlust und der Insektenschwund», erklärt die Tierschutzbeauftragte des TBB, Dagmar Sens. Auch in anderen Bereichen trägt der Mensch aktiv zur Gefährdung bei: «Unvorsichtiger Gebrauch von Gartengeräten, ungesicherte Schächte und Pools, aber auch der Autoverkehr sind für den Igel gefährlich.»
Mit dem Herbst beginnt für den Igel die kritischste Zeit des Jahres, denn der Winterschlaf steht bevor. Und für diesen muss er gut mit Fettreserven gerüstet sein. Doch durch den Insektenmangel müssen immer häufiger Schnecken und Regenwürmer als Nahrung dienen. Diese Mangel- und Fehlernährung führt zu einem übermässigen Parasitenbefall. Die Igel haben dadurch immer schlechtere Chancen, das für den Winterschlaf notwendige Mindestgewicht von 600 Gramm zu erreichen.
Was wir Menschen zur Unterstützung tun können
Den Garten für einmal nicht so gründlich aufräumen und die heruntergefallenen Blätter zu einem Laubhaufen zusammenkehren – dieser bietet ein ideales Versteck für den Igel. Auch ein aufmerksamer Blick kann helfen, schwache, kranke oder verletzte Tiere zu erkennen.
Wie erkennt man, dass ein Igel in Not ist? Verletzungen, Lahmheiten, Apathie, schwere Atmung und starker Husten, sowie eine auffällig schlanke Form sind offensichtliche Anzeichen für Hilfsbedürftigkeit.
In gewissen Situationen ist ein Zufüttern möglich. Aktuell ist es für spät geborene Herbstigel besonders schwer, vor dem Winterschlaf mindestens 600 Gramm zu erreichen.
Für das Zufüttern von Igeln gelten folgende Regeln: Igel sind Insektenfresser, sie benötigen maximal proteinreiches Futter mit einem hohen Fleischanteil. Am ehesten eignet sich Katzenfutter für Kitten. Dies sollte kein Gelee oder Sauce enthalten, da es sonst zu Durchfall und Bauchschmerzen kommen kann. Auch ein schlotziges, ungewürztes Rührei kann angeboten werden. Pflanzliche Produkte wie Nüsse, Obst und Getreide können vom Igel nicht verdaut werden. Und ganz wichtig: Igel vertragen keine Laktose, daher sollte auf Milchprodukte verzichtet werden.
Für die Fütterung sollte Futter nur abends in einem Igelfutterhäuschen angeboten werden. Dazu eignen sich Häuschen, die ein aufklappbares Dach haben, möglichst zwei Labyrintheingänge und Klappen vor den Eingängen. Hygiene ist wichtig! Ausgelegte Zeitung sollte man täglich wechseln. Näpfe müssen ebenfalls täglich gereinigt werden.
Dagmar Sens warnt vor falscher Zufütterung: «Zum einen kann das falsche Futter die Igel kränker machen und ein ungeschütztes Futtergebot kann Fressfeinde und andere Tiere anlocken.» Ausserdem sollten Fütterungen immer nur in Ausnahmesituationen geschehen. «Mit geeignetem Futter, gezielt und zeitlich begrenzt», so Sens. Auch sollten nur Einzeltiere gefüttert werden und Gruppenfütterungen vermieden werden. «Sonst können Krankheiten übertragen werden.»
Institution für den Tierschutz
Die privat finanzierte Stiftung TBB Schweiz setzt sich für die Wahrung und Förderung der Interessen der Tiere und des Tierschutzes ein. Mit dem «Tierheim an der Birs» betreibt die Stiftung das schweizweit grösste Tierheim, welches bis zu 400 Tiere beherbergt und gleichzeitig wichtige gemeinnützige Aufgaben erfüllt.
Möchten Sie die Stiftung TBB Schweiz mit einer Spende unterstützen?
Jetzt spenden
Stiftung TBB Schweiz
Geschäftsstelle
Birsfelderstrasse 45
Postfach
4020 Basel
Tel: 061 378 78 78
E-Mail: info@tbb.ch
Webseite
Dieser Beitrag wurde von Prime Content im Auftrag von TBB erstellt. Mehr über Prime Content erfahren Sie hier.