11.11.2025 Prime Content 4 minMinuten Lesedauer

Mit 16 Jahren auf Kurs zum Kapitänstraum

Arjen Speekenbrink steckt mitten in der Ausbildung und entdeckt, dass Leidenschaft allein nicht reicht, um auf dem Wasser zu bestehen.

von Isabel Langer
Arjen Speekenbrink lebt seinen Traum. Bild: zvg

Über den Rhein schippern, herumreisen, immer Neues dazulernen. Seit er vier Jahre alt ist, hat Arjen Speekenbrink den Traum Kapitän zu werden. Er sei eine Wasserratte gewesen, wollte immer am oder im Wasser sein, erzählt der 16-Jährige im Gespräch mit Prime News. «Ich habe mir immer vorgestellt, dass ich ein tolles Leben als Kapitän führe. Spannende Dinge erlebe und viel sehen werde.» Ausserdem packe ihn regelmässig das Fernweh.

Im Februar dieses Jahres setzt er mit 15 Jahren den Grundbaustein, um seinen Wunsch in die Realität umzusetzen. Er absolviert einen Infoanlass und Schnuppertag bei AHOI CAPTAIN – die Schweizer Anlaufstelle für nautische Ausbildungen in der Binnenschifffahrt auf dem Rhein bis zum Meer –, bewirbt sich dann für eine Schnupperlehre bei den Schweizerischen Rheinhäfen (SRH).

Nebst einwöchiger Arbeit im Hafen muss er auch anderthalb Wochen auf ein Schiff. «Ich habe sehr viel aus Erzählungen gehört, aber auf dem Schiff selbst, habe ich es ganz anders erlebt», sagt der Teenager mit niederländischen Wurzeln väterlicherseits. «Es war toller, als ich mir vorgestellt habe.» Vor allem das familiäre Umfeld und der Humor an Bord habe ihn überzeugt. 

Dass die Jugendlichen in der Schnupperlehre gleich auf ein Schiff geschickt werden, ist gängige Praxis. «Wir wollen wirklich sicher sein, dass sich die Person zur Ausbildung zur Kapitänin oder zum Kapitän eignet», sagt Mona Schwaab, Verantwortliche für die nautischen Auszubildenden bei den Schweizerischen Rheinhäfen. «Und, dass sich die Person auch wirklich sicher ist, ob der Beruf etwas für sie ist.»

Arjen Speekenbrink war sich sicher und damit begann für ihn die 3,5-jährige Ausbildung. Nebst der Arbeit auf dem Schiff und im Hafen müssen die Auszubildenden nach Duisburg in die Schule. Für den Teenager steht der erste dreimonatige Aufenthalt auf dem Schulschiff im Januar an. 

Interessierte Jugendliche bekommen einen spannenden Einblick in das Steuerhaus eines Schiffes. Bild: zvg

Einsamkeit ist kein Thema

Speekenbrink meisterte seine ersten Aufenthalte auf einem Schiff bereits. Zwei bis drei Wochen ist er dann von zu Hause weg. Für den 16-Jährigen aber kein Problem: «Seit ich sechs Jahre alt bin, bin ich bei den Pfadfindern. Ich bin das also gewöhnt.» Schwieriger sei es allerdings, sich in die Crew des Schiffs einzugliedern. «Teilweise sind sie schon seit mehreren Jahren in der Konstellation zusammen. Man muss sich deswegen gut integrieren und anpassen können», hebt Speekenbrink eine der wichtigsten Eigenschaften heraus, die man für den Beruf haben muss. 

Auch eine gewisse Selbstständigkeit muss bereits mit 15 Jahren vorhanden sein. Wäsche waschen, einkaufen, kochen. Das alles gehört zu den Aufgaben auf einem Schiff dazu. Mona Schwaab erklärt: «Kapitänslehrlinge sind alle schon sehr reif für ihr Alter.»

Das wird auch im Gespräch mit Arjen Speekenbrink deutlich, denn der junge Mann wirkt mit seinen 16 Jahren schon sehr reflektiert. Er weiss, dass er sein zeitweises grosses Ego auf dem Schiff herunterschlucken muss. Und dass er, trotz der 50 Büchern über Schiffe in seinem Schrank, auf das Knowhow seiner Ausbilder vertrauen muss. «Ich bin da ein bisschen in die Falle getappt», erzählt er. «Ich habe vor der Ausbildung gedacht, ich weiss sehr viel über den Beruf. Es waren aber irgendwie nur zehn Prozent.» Man müsse bereit sein, auch mal etwas nicht zu wissen.

Genau das ist es aber, was Speekenbrink an dem Beruf fasziniert: «Ich habe so viel gelernt in den ersten Monaten und ich werde noch so viel mehr lernen.» Auch der bunte Mix an Nationalitäten auf dem Schiff gefalle ihm. So hat er unter anderem schon mit Deutschen, Rumänen, Polen, Tschechen und Niederländern zusammengearbeitet. «Die unterschiedlichen Kulturen geben eine spannende Mischung und man lernt auch hier immer etwas Neues.» Gesprochen wird Deutsch oder Niederländisch, was für Speekenbrink kein Problem ist, immerhin ist er mit beiden Sprachen aufgewachsen.

Zwar ist Speekenbrink erst 16 Jahre alt, doch sollte er einmal keine Lust mehr auf den Beruf als Kapitän haben, stehen ihm viele Türen offen. «Ausgebildete Kapitäninnen und Kapitäne sind auch in Berufen an Land, vor allem in den verschiedenen Branchen im Hafengebiet, sehr beliebt», sagt Mona Schwaab. «Die Erfahrung, die sie mitbringen, ist viel wert.» 

Doch für den Teenager Speekenbrink ist das erstmal kein Thema. Denn ihn packt noch regelmässig das Fernweh.

Auf der Berufsschau können interessierte Jugendliche ihre Fähigkeit im Tauwerfen austesten. Bild: zvg

Mit Simulator an der Berufsschau

Arjen Speekenbrink ist einer von sieben Lehrlingen der Schweizerischen Rheinhäfen. Um auch für die nächsten Jahre weiterhin genug Nachwuchs zu haben, sind auch die SRH als Partner von «AHOI CAPTAIN» an der Berufsschau in der St. Jakob-Halle am 26. bis 30. November mit dabei. 

Am Stand können interessierte Jugendliche am Simulator einmal selbst testen, wie es ist, ein Güter- oder Passagierschiff zu lenken. Auch können sie ihre Fähigkeiten im Tauwerfen auf die Probe stellen. Expertinnen und Experten beantworten ausserdem alle Fragen rund um den Alltag auf dem Schiff und den beiden Ausbildungen Kapitän:in EFZ und nautische/r Fachfrau/-mann EFZ. 

An der Berufsschau gibt es am Stand von AHOI Captain einiges zu entdecken. Bild: zvg

Berufsschau 2025

Zwischen dem 26. und 30. November findet in der St. Jakob-Halle die 15. Berufsschau statt. Es gibt folgende Öffnungszeiten:

Mittwoch, 26. November 2025: 10 bis 18 Uhr
Donnerstag, 27. November 2025: 9 bis 18 Uhr
Freitag, 28. November 2025: 9 bis 18 Uhr
Samstag, 29. November 2025: 10 bis 17 Uhr
Sonntag, 30. November 2025: 10 bis 16 Uhr

AHOI Captain ist einer von 88 Ausstellerinnen und Aussteller und befindet sich an Stand B14. 

AHOI CAPTAIN begleitet junge Menschen auf ihrem Weg in die Binnenschifffahrt. Sie informieren über spannende Ausbildungswege zur Fachkraft auf dem Fluss – mit viel Praxis, Teamgeist und Perspektive. Ihre Mission: Sie machen Wasserwege erlebbar und fördern nautische Karrieren mit Herz und Verstand.

Schweizerische Rheinhäfen

Port of Switzerland

Seit 2008 bilden die Schweizerischen Rheinhäfen in Basel, Birsfelden und Muttenz zusammen das Tor zur Schweiz – und das Portal von der Schweiz in die Welt. Die Schweizerischen Rheinhäfen stellen mit einer gut ausgebauten und organisierten Infrastruktur sicher, dass rund 80 Hafenfirmen den Zu- oder Abtransport der Güter auf Schiene und Strasse zügig abwickeln oder geeignet lagern können. Ausserdem koordinieren sie die verschiedenen Dienste der Blaulichtorganisationen, Hafenbehörden, Schifffahrtspolizei und sind verantwortlich für den rechtlichen Rahmen im nationalen und internationalen Verkehr. 

Schweizerische Rheinhäfen
Hochbergerstrasse 160
Postfach
CH-4019 Basel
Schweiz

Tel: +41 61 639 95 95
E-Mail: info@portof.ch
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Dieser Beitrag wurde von Prime Content im Auftrag von den Schweizerischen Rheinhäfen erstellt. Mehr über Prime Content erfahren Sie hier.

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