Basel-Stadt führt stationäres Drug-Checking ein
Das Angebot richtet sich vor allem an junge Erwachsene, die in der Freizeit Partydrogen konsumieren.
Wer in Basel an einer Drogensucht leidet oder am Wochenende vor einer wilden Nacht im Club gerne psychoaktive Substanzen zu sich nimmt, hat bald die Möglichkeit, die Drogen auf Verunreinigungen und Überdosierungen untersuchen zu lassen.
Damit sollen gesundheitliche Risiken für die Konsumierenden minimiert werden, schreibt das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt in einer Mitteilung vom Montagvormittag.
Am 22. Juli startet das Pilotprojekt «DIBS Drogeninfo Basel-Stadt» mit einem stationären Drug-Checking-Angebot. Volljährige Personen in Basel können ab dann anonym Substanzproben zur Analyse abgeben und sich auch beraten lassen.
Dabei werden nur synthetische Substanzen analysiert, schreibt das Gesundheitsdepartement weiter. Erfahrungen aus Zürich und Bern, die ein solches Angebot bereits kennen, hätten gezeigt, dass besonders Kokain, Amphetamine, LSD, MDMA-Pillen und -Kristalle zur Kontrolle gebracht würden.
Werden gefährliche Streckmittel und / oder zu hohe Wirkstoffanteile oder unbekannte Substanzen in den Analysen erkannt, werden Substanzwarnungen herausgegeben.
«Mit dem Pilotprojekt soll mittels eines stationären Drug-Checkings insbesondere ein breiter Kreis von jungen Erwachsenen erreicht werden, die psychoaktive Substanzen vorzugsweise im Party- und Freizeitbereich konsumieren», heisst es im Communiqué.
Die stationäre Anlaufstelle bietet somit eine Ergänzung zu den punktuellen mobilen Drug-Checking-Einsätzen, die unter «Safer Dance Basel» bekannt sind.
Das Projekt dauert rund drei Jahre und soll regelmässig evaluiert werden. Geleitet wird es von der Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartemtents. Die Umsetzung erfolgt durch das Institut für Rechtsmedizin und das Beratungszentrum der Stiftung Suchthilfe Region Basel.
Schadensminderung und Gesundheitsschutz
Laut Eveline Bohnenblust, Leiterin der Abteilung Sucht, dient das Programm zur Schadensminderung und dem Gesundheitsschutz im Suchtbereich.
«Das Angebot soll die gesundheitlichen Risiken durch den Konsum von psychoaktiven Substanzen mit unbekannter oder gefährlicher Zusammensetzung vermindern und die Selbstreflexion der Konsumierenden fördern. Wir unterstützen damit nicht den Konsum illegaler Drogen», lässt sich Bohnenblust in der Mitteilung zitieren.
Erfahrungen in anderen Städten hätten gezeigt, dass ein Grossteil der Konsumierenden durch das stationäre Angebot zum ersten Mal eine professionelle Suchtberatung erhalten.
Das Drug-Checking-Angebot kann jeden zweiten Montag von 18 Uhr bis 20 Uhr bei der Stiftung Suchthilfe Region Basel an der Mülhauserstrasse genutzt werden.
Bei Bedarf wird auch eine weiterführende Beratung angeboten. Die Nutzung des Drogen-Checks erfolgt anonym und kostenlos. (as)
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