24.01.2020 News aus der Region

Rosental Mitte wird zu neuem Basler Stadtteil

Bisher war das Forschungs- und Firmenareal «Rosental Mitte» der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nun soll es geöffnet werden.

So soll die Schwarzwaldallee auf dem Areal Rosental Mitte dereinst daherkommen. Bild: Herzog und De Meuron

Nachdem die Novartis kürzlich bekanntgab, ihren Campus für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, folgt nun ein weiteres Forschungs- und Firmenareal. Am Freitagmorgen lud das Bau- und Verkehrsdepartement die hiesigen Medienschaffenden zur Eingangspforte von «Rosental Mitte» ein. Begrüsst wurden sie von den Regierungsräten Hans-Peter Wessels und Eva Herzog.

Das städtebauliche Leitbild, welches heute vorgestellt wurde, ist denn für die Bevölkerung auch hochspannend. Geht alles nach Plan, entsteht im Geviert Schwarzwaldallee, Rosentalstrasse, Mattenstrasse, Maulbeerstrasse ein komplett neuer Stadtteil. Das Gebiet erstreckt sich von der Messe bis zum Badischen Bahnhof.

Seit 160 Jahren stünde das Areal im Zeichen des Wandels, heisst es in der Mitteilung an die Medien. Zu beginn seien hier Farben produziert worden, später Pflanzenschutzmittel und pharmazeutische Produkte. Zuletzt folgten Forschung und Büros. Nun steht wiederum ein neues Kapitel bevor.

So soll der Rosentalplatz künftig aussehen. Visualisierung: Herzog und De Meuron

3'000 bis 5'000 neue Arbeitsplätze

In den Jahren 2016 und 2019 erwarb der Kanton Basel-Stadt nach und nach Flächen von Rosental Mitte. Deshalb ist die Öffnung und Transformation des bisher abgeriegelten Areals überhaupt möglich. Der Kanton komme damit der «langjährigen Forderung» des Quartiers nach, die verschiedenen Teile des Rosental-Viertels besser miteinander zu verbinden.

Im Fokus des neuen Nutzungskonzepts stehen aber weiterhin Arbeitsflächen für «wertschöpfungsintensive Branchen, Unternehmensdienstleistungen sowie Forschung». Der Kanton wolle damit sowohl ansässige Unternehmen und Bildungsinstitutionen auf dem Areal halten, als auch Flächen für die Ansiedlung von neuen Firmen und Institutionen schaffen.

Das städtebauliche Leitbild sieht nebst den heute bestehenden 3'500 Arbeitsplätzen ein Potential für 3'000 bis 5'000 zusätzliche Arbeitsplätze vor.

Weiter wolle man aber auch sämtliche Bedürfnisse der Bevölkerung abdecken und Rosental Mitte zu einem «attraktiven Wohnquartier» transformieren. Das Areal habe ein Wohnpotential für 1‘100 bis 2‘200 Einwohner. Die Vorlage sieht unterschiedliche Preissegmente vor. Mindestens ein Drittel der realisierten Wohnfläche solle jedoch im «preisgünstigen» Bereich liegen.

Zusätzlich sollen Läden, Restaurants, Cafés sowie Freizeit- und Sporteinrichtungen für eine Belebung des Quartiers und soziale Begegnungen sorgen.

Das Areal erstreckt sich von der Messe bis zum Badischen Bahnhof. Bild: Bau- und Verkehrsdepartement

Diese beachtliche Transformation vom geschlossenen Forschungsstandort zum «vollwertigen Stadtteil» erfolge Schritt für Schritt über mehrere Jahrzehnte, tendenziell von aussen nach innen. In den ersten Jahren stehen laut Baudepartement die Öffnung des Areals und die Stärkung des Gebietes als Wirtschaftsstandort im Fokus.

Zunächst soll ausserdem ein «charaktervolles historisches Verwaltungsgebäude» mit neuen gastronomischen Nutzungen belebt werden. Ehemalige Wohnhäuser an der Maulbeerstrasse und Rosentalstrasse werden zu Genossenschaftswohnungen.

Durch diverse Investitionen in bestehende Bauten kommen ausserdem neue, zeitgemässe Wirschaftsflächen auf den Markt. Mit den ersten Neubauten soll ein öffentlich zugänglicher Forschungscluster für die Universität Basel und verschiedene Laborbauten entstehen.

Kommenden Montag, den 27. Januar findet um 19 Uhr in der Aula des Sandgrubenschulhauses eine öffentliche Anhörung zum städtebaulichen Leitbild mit Informationen und Diskussionsmöglichkeiten statt.

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