22.06.2020 News aus der Region

Sprung in die Freiheit: Kuh «Tilda» rettet sich vor Schlach­tung

Beim Ausladen vor Schlachterei büxte ein Rind aus. Das Tier zieht nun in Gnaden­hof Villa Kuhnter­bunt in Nieder­dorf im Basel­biet.

Passanten dokumentierten den Sprung aus dem Transporter. Kurz nach ihrer Flucht wurde die freiheits­liebende Kuh auf den Namen Tilda getauft. Es bedeutet «die Kämpferin». Bild: zVg

Es sind kuriose Szenen, die der Tierschutzaktivist Olivier Bieli in einer Email an die Prime News-Redaktion schildert. Am Freitag habe sich beim Ausladen eines Transporters vor einem Schweizer Schlachthof «Unglaubliches» zugetragen.

Ein Rind sei in derartige Panik geraten, dass es sich mit einem «gewagten Sprung» über die Bande des Tiertransporters zu retten versuchte. «Entsetzte» Passanten hätten den «todesmutigen» Satz aus mehreren Metern Höhe und die anschliessende Flucht quer über das Gelände fotografisch und filmerisch dokumentieren können.

Daraufhin kontaktierten die Zeugen des Vorfalls den Gnadenhof Papillon, auf dem Olivier Bieli gerettete Tiere pflegt. Umgehend habe der Tierschützer bei dem befreundeten Gnadenhof für Kühe, der Villa Kuhnterbunt im Baselbieter Niederdorf, für ein Plätzchen angefragt.

«Zu unserem Erstaunen freuten sich der Schlachthof-Chef und seine Mitarbeiter für die Kuh.»

Olivier Bieli, Basler Tierschutz­aktivist. Gründer und Leiter des Gnadenhofs Papillon und der Schweizer­ischen Hunde- und Katzen­rettung SHKR

Gemeinsam beschlossen sie die Rettung der geflüchteten «Freiheitskämpferin», schreibt der Basler Tierschützer, der zuletzt mit seiner erfolgreichen Petition gegen den Abschuss der Rehe auf dem Friedhof Hörnli von sich reden machte.

Laut Bieli traten die Passanten vor Ort anschliessend mit den Schlachthof-Mitarbeitenden in Kontakt. Der Schlachthofleiter sowie der Tierhändler hätten der lebensrettenden Übernahme durch den Tierschutz zugesagt.

«Zu unserem Erstaunen freuten sich der Schlachthof-Chef und seine Mitarbeiter für die Kuh, erkundigten sich sogar, wohin sie denn nun käme und ein zufällig anwesender Handwerker steckte der Passantin für die Rettung wohlwollend eine 20-Franken-Note zu», schreibt Bieli.

Die genaue Örtlichkeit der Schlachterei wird nicht genannt, um einen «Shitstorm» gegen diese zu verhindern.

Kuh wird Tilda – die Kämpferin – getauft

«Tiertransporte sind für Rinder, aber auch Schweine, Pferde, Schafe und andere Schlachttiere purer Stress. Blut, Ausscheidungen, die verzweifelten Schreie ihrer Artgenossen und die ungewohnte Umgebung versetzen die Tiere in Todesangst», heisst es in der Email weiter.

Auch der anschliessende Transport der Ausbüxerin in eine Tierklinik habe gezeigt, wie panisch die Kuh auch noch nach ihrer Rettung gewesen sei.

Den Tierärzten gelang es laut Bieli dennoch, die Kuh einem Gesundheitscheck zu unterziehen und das beim Sturz verletzte Horn zu versorgen.

Nach Rücksprache mit dem Vorbesitzer wurde in Erfahrung gebracht, dass das Tier im Februar letztes Jahr geboren wurde und seither in stetiger Anbindehaltung leben musste.

«In der Tierklinik wurde das Tier auf den schönen Namen Tilda getauft - Tilda bedeutet Kämpferin», heisst es. Nach dem Aufenthalt im Tierspital werde das Rind diese Woche nun auf den Kuh-Gnadenhof Villa Kuhnterbunt und in die dortige Herde «voller geretteter Ochsen und Kühe einziehen».

Für die weitere Versorgung von Tilda sind die beiden Gnadenhöfe auf der Suche nach Patinnen und Paten. (as)

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