«GayBasel» kritisiert umstrittenen Gleichstellungstest
Umfrage der Gleichstellungskommission gehe nicht genügend auf LGBTIQ-Anliegen ein, findet Johannes Sieber, Gründer der queeren Plattform und GLP-Grossratskandidat.

Nachdem der Gleichstellungstest der Gleichstellungskommission des Präsidialdepartements in den letzten Wochen vorwiegend in bürgerlichen Kreisen für Kritik sorgte, wie Prime News publik machte, kommen nun Bemängelungen aus einer anderen politischen Ecke.
«GayBasel», eine Plattform für queere Kultur in der Region, erhebt nun ebenfalls Vorwürfe gegen das regierungsrätliche Gremium und lanciert eine eigene Wahlkampagne, wie die bz am Montag berichtet.
«Nur gerade 2 von 26 Fragen streifen das Thema Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans, Intergeschlechtliche und queere Menschen (LGBTIQ)», sagt Johannes Sieber, der Kopf hinter «GayBasel» und Grossratskandidat für die Grünliberalen, zur Tageszeitung.
Dies sei fatal, denn der politische und gesellschaftliche Handlungsbedarf sei unbestritten. Beispielweise sei die Selbstmordrate bei Jugendlichen, deren sexuelle Orientierung und/oder Geschlechtsidentität nicht der Norm entsprechen, fünf Mal höher als beim Gesamtdurchschnitt.

Zudem würden im Gleichstellungstest auch hinsichtlich Lohngleichheit, Karrierechance und häuslicher Gewalt «einem Mantra gleich in den beiden Polen Frau und Mann argumentiert», lässt sich Sieber zitieren.
Doch dies passe ins Bild, sagt Sieber. Die Abteilung für Gleichstellung des Kantons habe bis heute versäumt, auf ihrer Website auch nur einen Link zu den zivilgesellschaftlichen Angeboten in Basel einzubetten – «obwohl sie über das hiesige Angebot bestens informiert ist.»
Sieber empfiehlt nun auf der Plattform GayBasel insgesamt 13 Kandidatinnen und Kandidaten von Basta! bis FDP und LDP zur Wahl, die den Anliegen der LGBTIQ-Community genügend Rechnung tragen. Unter anderem empfiehlt er seine Parteikollegin Esther Keller und sich selber gleich auch noch. Etwas ähnliches mache die Gleichstellungskommission ja auch, meint er augenzwinkernd zur bz.
Die steuerfinanzierte Gleichstellungskommission Basel-Stadt hatte die Hälfte ihres Jahresbudgets, 9700 Franken, für eine Umfrage auf der Polit-Plattform Smart Vote ausgegeben. Grossratskandidatinnen und Kandidaten werden auf ihre «Gleichstellungs-Kompetenzen» hin geprüft.
Bürgerliche hatten im Vorfeld kritisiert, die Umfrage sei «tendenziös», rot-grüne Ansichten würden automatisch bevorzugt und es würde in den Wahlkampf eingegriffen. (red)
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