Basler Casino muss trotz Corona Spieltische offenhalten
Das Grand Casino zog in Erwägung, Roulette- und Blackjack-Tische zu schliessen, um den Schutz zu steigern. Doch das ist gegen das Gesetz.
Es liest sich zunächst wie ein Witz, doch es steht so im Gesetz. Wie die Basler Zeitung am Freitag berichtete, hat das Grand Casino Basel sein Schutzkonzept verschärft. So wurde etwa die Besucherzahl auf höchstens 350 Gäste gleichzeitig reduziert.
Zudem wird das Gastronomie-Angebot am Freitag- und Samstagabend neu ausschliesslich ins Obergeschoss verlegt. Bis jetzt wurde auch im Casinoraum im Untergeschoss serviert. Weiterhin gilt in den Räumlichkeiten eine Maskenpflicht, die Spielautomaten werden zudem regelmässig desinfiziert.
Laut der BaZ zog das Casino zusätzlich in Erwägung Tischspiele wie Roulette und Blackjack nicht mehr anzubieten. Denn es sind genau jene Spiele, wo sich jeweils Menschentrauben ansammeln, insbesondere bei regem Betrieb an den Wochenenden. Beim Blackjack und Poker seien zwischenzeitlich alle Stühle besetzt gewesen, so die Tageszeitung.
Auch beim Basler Gesundheitsdepartement, welches mit dem Casino in «engem Kontakt» stehe, seien die Tischspiele ein Thema gewesen.
Ernsthaft in Betracht ziehen, konnte das Casino die weitere Verschärfung allerdings nicht. Die nationale Gesetzeslage liess es nicht zu. Denn: Laut Artikel 19 der Verordnung über Geldspiele des Bundesrats haben Casinos die Pflicht, das Tischspiel zu betreiben. Genauer gesagt: «Jede landbasierte Spielbank muss mindestens zwei verschiedene Tischspiele anbieten.»
Laut Gesetz hat das Grand Casino Basel also gar keine Wahl. Das Schutzkonzept für die Casinos sieht demnach «lediglich» vor, dass Spieltische und Utensilien regelmässig desinfiziert werden.
Casino soll nicht geschlossen werden
Wo an anderen Stellen also jede noch so kleine Schutzmassnahme zur Eindämmung des Corona-Virus vorgenommen werden muss, darf das Casino eine relativ simple Lösung nicht umsetzen.
Solange das Casino geöffnet ist, muss es offenbar gemäss Gesetz Tischspiele anbieten. Die Spieltische dürfen demnach nur schliessen, wenn der ganze Betrieb eingestellt wird. So ist es beispielsweise beim Casino in Bern geschehen.
In Basel sieht man derzeit von einer Schliessung ab. «Im Kanton Basel-Stadt besteht im Moment kein Grund, weitere verschärfende Massnahmen zu ergreifen», lässt sich Anne Tschudin, Kommunikations-Verantwortliche des Gesundheitsdepartements, in der Basler Zeitung zitieren. (as)
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