Neue Maskenpflicht hat schon zwei Primarklassen vor Quarantäne bewahrt
Seit dem 1. März müssen Fünft- und Sechstklässler in Basel einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dies zeige bereits Wirkung.

Nach zwei Wochen Skiferien haben am 1. März die Schulen im Kanton Basel-Stadt den Betrieb wieder aufgenommen. Den Kindern ist dies meist ohnehin schon ein Graus. Für die Fünft- und Sechstklässler bringt der Unterrichtsbeginn jedoch zusätzlich Unangenehmes mit sich.
Nachdem es vor den Ferien zu auffällig vielen Ansteckungs- und Quarantänefällen im Schulumfeld gekommen war, gilt seit gut einer Woche für die 10- bis 12-Jährigen sowohl im Unterricht als auch auf dem gesamten Schulareal eine Maskenpflicht.
Ganz einwandfrei ist die Umstellung seither nicht über die Bühne gegangen. In den ersten Tagen seien Schüler vereinzelt ohne Masken in der Schule aufgetaucht, wie Simon Thiriet, Sprecher des Erziehungsdepartements, auf Anfrage von Prime News bekanntgibt.
Dies sei jedoch auch an den Gymnasien und Sekundarschulen der Fall gewesen. Inzwischen hätte sich die neue Regel eingespielt.
Dass gerade Kinder bei den Covid-Massnahmen ein heikles Thema sind, hat die Einführung derselben Maskenregelung an Primarschulen im Baselbiet gezeigt. Dort haben sich zehn Elternpaare zur Wehr gesetzt und Ende Januar eine Verfassungs-Beschwerde am Kantonsgericht eingereicht.
Ist in Basel-Stadt Ähnliches passiert? «Ja klar, Reklamationen gibt es in diesen Zeiten immer», sagt Sprecher Simon Thiriet. Rechtliche Schritte gegen die Massnahme hat es im Stadtkanton zwar offenbar noch nicht gegeben. Zufrieden sind aber längst nicht alle Eltern.
Die Erfahrungen mit Corona hätten gezeigt, dass bei jeder neuen Massnahme «gefühlt zehn Prozent begeistert sind» und diesen Schritt als längst überfällig begrüssen.
Dann gebe es die rund 80 Prozent der Eltern, die sich mit der neuen Situation arrangieren. Und dann noch die zehn Prozent, die «unzufrieden» sind. «Einige von ihnen melden sich dann bei den Schulen oder direkt beim Departement», so Thiriet.
«Mit den jetzigen Massnahmen versuchen wir, ein Szenario wie vor den Ferien zu verhindern.»
Simon Thiriet, Sprecher des Erziehungsdepartements Basel-Stadt
Maskenpflicht auch auf dem Pausenhof
Da die neue Maskenpflicht auf dem gesamten Schulgelände und somit auch auf dem Pausenhof gilt, bedeutet die Massnahme auch Zusatzaufwand für die Lehrpersonen. Erfahrungsgemäss toben die Kinder zwischen den Lektionen umher, ohne sich gross um Abstände und Schutzmassnahmen zu scheren.
Laut Simon Thiriet werden die Schüler deshalb mit dem «nötigen Augenmass» auf die Regeln aufmerksam gemacht und ihnen werde altersgerecht erklärt, dass die Masken dabei helfen, den Präsenzunterricht weiter zu ermöglichen.
«Das funktioniert recht gut. Denn erfreulicherweise haben alle (Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler) nach dem ersten Lockdown den Unterricht vermisst und freuten sich, wieder in die Schule gehen zu dürfen».
Zahlen sind stark gesunken
Ob die drastische Massnahme, den Kindern Masken anzuziehen, wirksam ist, wird sich wohl erst in den kommenden Tagen und Wochen genauer zeigen.
Wie das Gesundheitsdepartement gegenüber Prime News kommuniziert, habe jedoch dank der neuen Maskenpflicht bereits bei einer 5. und einer 6. Primarklasse eine Klassenquarantäne verhindert werden können. Und dies in der ersten Woche der Umsetzung.
Bisher sorgten aber vor allem die Ski-Ferien dafür, dass die zuvor besorgniserregend hohen Zahlen wieder unter Kontrolle sind. Am letzten Schultag vor den Ferien befanden sich 682 Schülerinnen und Schüler der Primar- und Kindergartenstufe in Quarantäne oder in Selbstisolation sowie 106 Lehrpersonen.
Das entspricht 5,3, respektive 5,6 Prozent der gesamten Schüler- und Lehrerschaft auf dieser Stufe. Vergangenen Freitag, am 5. März, waren es «nur» noch 30 Schüler und elf Lehrpersonen.
«Die Daten zeigen, dass die Quarantäne-Zahlen im Vergleich zu der Vor-Ferienzeit stark gesunken sind. Mit den jetzigen Massnahmen versuchen wir, ein Szenario wie vor den Ferien zu verhindern», sagt Simon Thiriet dazu. (as)
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