Archäologische Funde am Fuss der Pfalzmauer
Die Archäologische Bodenforschung begleitet die Sanierung der Ufermauer unter der Pfalz. Dabei wurden spannende Dinge gefunden.

Unterhalb der Pfalz wird derzeit nicht nur saniert, um die historische Bausubstand zu sichern, sondern auch gebuddelt und untersucht. Seit September begleitet die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt nämlich die Unterwasserarbeiten im Rahmen der Sanierung der Ufermauer.
Je nach Sichtverhältnissen werden dabei erstmals Unterwasserkameras und Drohnen verwendet, was auch erlaubt, unter nicht ganz einfachen Bedingungen eine «möglichst präzise Dokumentation der archäologischen Strukturen und Funde sicherzustellen», wie das Präsidialdepartement schreibt.
So wurden in den vergangenen Monaten spannende Funde aus zwei Jahrtausenden Basler Geschichte entdeckt.
Siegel des Domkantors
Der wohl bedeutendste: Ein vollständig erhaltener, spätmittelalterlicher Siegelstempel mit der Aufschrift ECCE(LESIA).BASILIEN(SIS) + S(IGILLVM) RVDOLFI.CANTORI. «Das Wappen mit der Saufeder verrät eindeutig, dass es sich um das Siegel des Domkantors Rudolf Kraft handelt», heisst es in der Mitteilung weiter.
Er habe bei der heutigen Augustinergasse 8 gewohnt und sei zwischen 1296 und 1305 urkundlich in Basel belegt. Auf dem Siegel steht er am Pult. Als Cantor habe er damals alle liturgischen Bücher verwaltet und sei für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Basler Münster verantwortlich gewesen.
Zahlreiche Objekte rutschten in den Rhein
Zuvor wurden bereits römische Münzen gefunden – darunter eine «gut erhaltene Silbermünze» des Kaisers Gratian, die zwischen 375 und 378 n. Chr. geprägt worden sei. Die Funde an der Stelle, die saniert wird, sind laut Präsidialdepartement kein Zufall. Bereits im Winter 1932/33 seien bei Niedrigwasser 580 Münzen aus der römischen Zeit und zahlreiche mittelalterliche Objekte zum Vorschein gekommen.
Einerseits wurden über Jahrhunderte Abfälle, Schutt und Baumaterialien von der Pfalz und der bischöflichen Residenz hinunter in den Rhein entsorgt. Andererseits sorgten auch Einstürze wie die Rheinhalde 1346 dafür, dass Objekte in den Rhein abrutschten.
Eine weitere Entdeckung sind Konstruktionsteile des ersten Basler Freibads. Ein sogenannter eiserner Pfahlschutz stützte nämlich einst einen Pfahl des «Pfalzbadhyslis», das 1831 errichtet wurde und zuerst ausschliesslich Männern vorbehalten war. «Es diente der «Volksgesundheit» und sollte das Schwimmenlernen fördern», heisst es in der Mitteilung. (mei)
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