Confiserie Bachmann eröffnet vierte Filiale
Am Aeschenplatz bieten Aurel Bachmann und sein Team Produkte für die Arbeitswelt an — aber nicht nur.
Die Betriebsamkeit ist emsig am letzten Donnerstag, in der neuen Filiale am Aeschenplatz. Lieferanten tragen Kartons mit Gläsern ins Lokal, Mitarbeiterinnen positionieren Basler Läckerli in der Auslage oder räumen Schubladen ein.
Mitten in der Hektik der Vorbereitung steht Aurel Bachmann. Der Geschäftsführer der Confiserie Bachmann spricht mit Prime News, nimmt zwischen seinen Ausführungen Telefonanrufe seiner Geschäftspartner entgegen und sagt endlich: «Für die Eröffnung am kommenden Montag läuft alles nach Plan. Einzig die in Italien angefertigten Barhocker, sie hängen noch irgendwo am Zoll fest.»
Die zugemieteten Barhocker, auf denen die Gäste seit dieser Woche sitzen, gehören zur vierten Filiale, welche die Firma Bachmann gestern Montag am Aeschenplatz eröffnet hat. Die drei anderen liegen beim Bahnhof SBB, in der Gerbergasse und an der Schifflände.
Zweite Bewerbung hat gefruchtet
Der Aeschenplatz war ein Wunschort für eine weitere Filiale, schon seit längerer Zeit, sagt Aurel Bachmann. «Wir haben uns vor ein paar Jahren bereits für diesen Standort beworben. Damals hat es aber nicht geklappt.»
Verfangen hat vor rund zwei Jahren bei der Bank Cler, der die Liegenschaft am Aeschenplatz 3 gehört, das Konzept der «Station». Das Bistro wollte mit «frischen Gerichten von hier und aus aller Welt die Gäste kulinarisch entführen». Das klappte allerdings nicht wunschgemäss und die «Station» schloss Ende Januar dieses Jahres wegen eines Liquiditätsengpasses. Ebenso schloss das Feinkostgeschäft «Das Depot» gleich um die Ecke zum Beginn der Dufourstrasse.
Bachmann ist zuversichtlich, dass er am Aeschenplatz wie in den anderen Basler Filialen erfolgreich wird wirtschaften können. «Der Betreiber der ‹Station› hat sehr viele Produkte von externen Lieferanten hinzukaufen müssen. Im Unterschied dazu können wir sehr viel selber produzieren. Das ermöglicht uns eine höhere Marge.»
Neben klassischen Geschenk-Produkten wie Kirschstängeli, Konfekt oder Pralinés wird die neue Filiale am Aeschenplatz stark auf Sandwiches, belegte Brötchen, Suppen, Salate oder Bowls setzen. Aurel Bachmann: «Esswaren, die man auch mitnehmen und am Arbeitsplatz zu sich nehmen kann.»
Schliesslich handelt es sich beim Gebiet rund um den Aeschenplatz um ein Viertel mit sehr vielen Arbeitsplätzen und Leuten, die essen wollen. Und so werden natürlich auch Produkte wie Gipfeli, Schoggiweggli sowie Café für die morgendliche Verpflegung oder das «Znüni» angeboten.
Vier Sorten Milch
Zentral ist die Kaffeemaschine mit Kolben. Ein manuell bedienbarer Dampfausstoss als Milchschäumer reicht heutzutage nicht mehr aus. Vielmehr bietet die topmoderne Maschine vorprogrammierte Arten zum Milchschäumen, damit der Schaum für den Cappucino, den Babycino, die Latte Macchiato oder den Espresso Macchiato die richtige Luftigkeit erreicht.
Und wie ein einzelner Milchschäumer, reicht auch eine einzige Sorte Milch nicht mehr aus. «Neben einer Bio-Vollmilch bieten wir unseren Gästen eine lactosefreie Milch, eine Schweizer Bio-Hafermilch und eine Sojamilch. Das braucht es heute, weil die Zahl an Veganern stark zugenommen hat», sagt Aurel Bachmann.
Zapfhahn für Bier als Novum
Ein Novum in einer Filiale der Confiserie Bachmann ist der Zapfhahn fürs Bier. Ihn hat Aurel Bachmann, wie fast das gesamte Mobiliar der Bar, von der Station übernommen. Der Zapfhahn ist ein Hinweis darauf, was der Markt im Arbeitsviertel Aeschenvorstadt auch verlangt: «Ein Feierabendbier nach getaner Arbeit», sagt Aurel Bachmann. «Nach den Herbstferien werden wir jeweils am Donnerstag nach Arbeitsschluss geschnittene Sandwiches und dazu ein Glas Champagner, ein Cüpli oder ein Bier servieren — Afterworkparty am Donnerstag.»
Um das zusätzliche Angebot an Lebensmitteln und Produkten in der neuen Filiale produzieren zu können, hat Aurel Bachmann einen weiteren Bäcker eingestellt. «Um mehr herzustellen, braucht es mehr Leute. Sonst leidet die Qualität der Produkte», sagt Aurel Bachmann. Produziert werde weiterhin in der Backstube an der Schifflände.
Das Service- und Küchenpersonal wird der Geschäftsführer vorerst aus den drei bisherigen Filialen hinzuziehen. Neue Mitarbeiterinnen in einer neuen Filiale einzustellen, das funktioniert laut Aurel Bachmann nicht. Mit dem Erfahrungsschatz, der Freundlichkeit und dem guten Service bisheriger Mitarbeiter will sich die Confiserie Bachmann auch am Aeschenplatz eine Stammkundschaft aufbauen. Diese, so Aurel Bachmann, sei für den wirtschaftlichen Erfolg «extrem wichtig».
Filiale am Aeschenplatz: «Kein Selbstläufer»
Dass die Filiale am Aeschenplatz ein «Selbstläufer» wird, das glaubt Aurel Bachmann mit Blick auf die Vergangenheit des Lokals nicht. «Die Örtlichkeit ist gut. Dennoch müssen wir offen sein und unser Konzept womöglich anpassen.»
Zum Erfolg dürfte auch die Bank Cler beitragen. Während der Öffnungszeiten der Bank werden die Glasvorhänge hinüber zur Confiserie Bachmann geöffnet sein und die Kundschaft kann zwischen den beiden Institutionen wechseln, sich vor oder nach einem Bankgeschäft stärken. Und da die Ursprünge der Bank Cler ins Bündnerland zurückreichen, plant Aurel Bachmann auch ein Eingeklemmtes mit Bündnerfleisch.
Dass sich die Bank Cler für die Confiserie Bachmann als neue Mieterin entschieden hat, liegt laut Bank-Cler-Sprecherin Brigitte Haide mit der «ähnlichen Philosophie» der beiden Unternehmen zusammen: «Beide Unternehmen leben eine Firmenkultur zwischen Tradition und Moderne. Uns gibt es seit 100 Jahren und die Confiserie Bachmann seit mehr als 80 Jahren.»
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