Lukas Engelberger: Hochbetrieb in der Weihnachtsnacht
Der Basler Regierungsrat schreibt zu Heilig Abend über die Geburt Jesu Christi und über Weihnachtskinder.
Wärme und Licht durchziehen die Geschichte, die wir uns jährlich am Weihnachtsabend neu erzählen. Es ist ein kraftvolles Geschehen. Gemütlich auf Stroh und Heu gebettet liegt in einer einfachen, hölzernen Futterkrippe das neugeborene Kind. Seine Eltern stehen in freudiger Bewunderung daneben, gewärmt von Ochs und Esel.
Staunende Hirten bringen Schaffelle und andere Gaben von den benachbarten Feldern. Und über dem Dach des Stalls zeugen leuchtende Engel und der golden glänzende Weihnachtsstern vom Wunder der Geburt von Jesus Christus.
Einfacher Stall als Gebärraum
So weit, so schön. Die Voraussetzungen für diese Geburt jedoch waren weniger glanzvoll: Lang und strapaziös zog sich der Fussmarsch von Nazareth nach Bethlehem, wo sich die hochschwangere Maria und Josef auf Geheiss des römischen Kaisers Augustus registrieren lassen mussten.
Bethlehem war wegen der Volkszählung überfüllt. In der Herberge gab es weder Platz noch Verständnis für die Situation der werdenden Eltern. Und so diente schliesslich ein einfacher Stall als notdürftiger Gebärraum.
Deutlich bessere Bedingungen finden da die Frauen vor, die gut 2000 Jahre später hier bei uns im Kanton Basel-Stadt gebären. Mit dem Bethesda Spital, dem Geburtshaus Matthea, dem Haus der Geburt Bethesda und dem Universitätsspital Basel stehen ihnen erstklassige Institutionen zur Auswahl. Gynäkologisches Knowhow und Technologie werden laufend erweitert und verfügbar gemacht.
«Weihnachten ist ein Familienfest»
Rund 2700 Kinder kommen jährlich allein im Unispital zur Welt. Im Schnitt sind das sechs bis acht Geburten pro Tag, wobei diese naturgemäss nicht regelmässig verteilt sind. Vergleicht man die Zahlen für den 24. Dezember der letzten Jahre, sind sie tendenziell überdurchschnittlich hoch.
Im Jahr 2015 etwa gab es stolze 17 Geburten zu verzeichnen (davon eine Zwillingsgeburt), 2018 waren es 12 (darunter ebenfalls eine Zwillingsgeburt), das vergangene Jahr lag mit 7 Geburten genau im Schnitt.
Die Faktoren, die eine Spontangeburt auslösen, sind vielfältig und individuell unterschiedlich. Eine Geburt in der Weihnachtsnacht sei jedoch immer etwas Besonderes, resümiert die stellvertretende Leitende Hebamme am Universitätsspital, Maya Hunger: «Weihnachten ist ein Familienfest. Man kann sich der Stimmung nicht entziehen. Wenn Familien am 24. Dezember Zeit bei uns verbringen, wollen wir es ihnen noch etwas schöner machen als sonst.»
Gesegnete Weihnachten
Auch im Team pflege man an Weihnachten eine feierliche Atmosphäre: «Alle, die an diesem Tag arbeiten, bringen eine Kleinigkeit mit. Wir essen nach Möglichkeit gemeinsam und beschenken uns gegenseitig.»
Aber nicht nur Geburten beschäftigen das Gesundheitspersonal in der Weihnachtsnacht. In allen stationären Abteilungen der Spitäler, in Alters- und Pflegeheimen, bei den Spitex-Organisationen, in den Gefängnissen und an vielen anderen Orten setzen sich gut ausgebildete Berufsleute unermüdlich für die Gesundheit der Bevölkerung in unserem Kanton ein.
Diese permanente Verfügbarkeit ist ein grosses Geschenk an die Allgemeinheit, das im Alltag oft vergessen geht. Ich bedanke mich von Herzen für den beständigen Einsatz aller, die tagtäglich im Gesundheitswesen tätig sind: Körperliche und psychische Gesundheit sind unser wichtigstes Gut, sie ermöglichen uns den Zugang dazu. Vielen Dank – und für alle gesegnete Weihnachten!
Die kostenlose Prime News-App – jetzt herunterladen.

Noch keine Kommentare