HKBB zu US-Zöllen: «Bund und Kantone dürfen Firmen nicht weiter belasten»
Der Wirtschaftsverband hat bei 20 Mitgliedern eine Umfrage zu den US-Zöllen gemacht. Zwei befürchten den Abbau von Arbeitsplätzen.

Seit die USA die Einfuhr von Gütern aus der Schweiz mit Zöllen von 39 Prozent belegen, sind in der Region Basel auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Bereich Maschinenbau, Medtech oder Präzisionsinstrumente betroffen und erleiden einen Wettbewerbsnachteil.
Wie die Handelskammer beider Basel (HKBB) mitteilt, können KMU die durch die Zölle angestiegenen Mehrkosten oft nicht vollständig weitergeben. Das schmälere die Margen dieser Firmen und mache den Handel mit den USA für sie unrentabel.
Die HKBB hat bei 20 Unternehmen in der Region eine Umfrage zum Thema US-Zölle gemacht. «Nahezu alle Unternehmen wollen vorerst weiter im US-Markt aktiv bleiben», wird HKBB-Direktor Martin Dätwyler in der Mitteilung zitiert. Die Hälfte sehe die Möglichkeit, auf andere Märkte auszuweichen.
Knapp ein Viertel der Unternehmen zeige nun allerdings Zurückhaltung bei Investitionen. Die Produktion in die USA zu verlagern, würden vorerst nur zwei der befragten Unternehmen in Betracht ziehen. Zwei weitere befürchteten, dass sie in der Schweiz Arbeitsplätze abbauen müssten.
Auf verlässliche Handelspartner setzen
«Nun müssen wir den Blick nach vorne richten und auf verlässliche Handelspartner setzen», erläutert HKBB-Präsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter das weitere Vorgehen im Communiqué. Das heisse konkret, den seit 25 Jahren erfolgreichen bilateralen Weg mit der EU weiterzuführen und die Bilateralen III möglichst rasch umzusetzen.
«Zudem muss der Bundesrat jetzt eine offensive Freihandelspolitik betreiben, Freihandelsabkommen mit weiteren Staaten sowie der Freihandelszone Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership abschliessen, umsetzen und bestehende Abkommen wie beispielsweise mit China erneuern», so Schneider-Schneiter weiter.
Darüber hinaus dürften die Kantone und der Bund den Firmen keine neuen Belastungen aufbürden. Schneider-Schneiter: «Die Schweiz hat als eines der ersten Länder weltweit die OECD-Mindeststeuer umgesetzt. International koordiniert, sollte man prüfen, diese auszusetzen.» (mehr dazu im Interview). (mar)
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